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Fledermaussuppe ist nicht schuld am Coronavirus

Heute Redaktion
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Während Mediziner weltweit versuchen, die Verbreitung des neuen Coronavirus zu stoppen, drehen Verschwörungstheorien munter ihre Runden. Ein Überblick.

Statt für Klarheit zu sorgen, ist manchen Mitmenschen offenbar mehr daran gelegen, Verwirrung zu stiften. Denn während sich das neue Coronavirus (2019-nCo) immer weiter ausbreitet, tauchen auf einschlägigen Internetseiten, in sozialen Medien und auch in privaten Chats immer wieder Behauptungen und Theorien über das Virus auf, welche die Verunsicherung noch weiter befeuern (sollen).

Am 23. Januar 2020 kam die Meldung auf, dass das neue Coronavirus 2019-nCo beim Verzehr einer Fledermaussuppe übertragen worden sei. Die Nachricht verbreitete sich in Windeseile im Netz.

Mittlerweile ist jedoch klar, dass Fledermaussuppe in China keine weitverbreitete Speise ist. Auch das Video, das als Beweis für den vermeintlichen Zusammenhang gepostet und mittlerweile gelöscht wurde, hat rein gar nichts mit dem aktuellen Coronavirus-Ausbruch zu tun. Es zeigt die chinesische Influencerin Wang Mengyun und stammt aus dem Jahr 2016.

Keine Fledermäuse auf Markt in Wuhan verkauft

Tatsächlich könnte das Virus aber von Fledermäusen stammen. Eine aktuelle Studie hat das 2019-nCoV mit anderen Coronaviren verglichen. Die größte Übereinstimmung gab es mit zwei Coronaviren, die in Fledermäusen entstanden waren. Allerdings wurden auf dem Tiermarkt in Wuhan, wo es die allerersten Ansteckungen gab, keine Fledermäuse verkauft.

Sollte das Virus also wirklich von Fledermäusen stammen (das ist noch keineswegs klar), muss es noch einen – bisher ebenfalls unbekannten – tierischen Zwischenwirt gegeben haben.