Fler vor Gericht: Rapper drohen vier Jahre Haft

Versuchte Nötigung, Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch, Beleidigung sind nur einige der Punkte, für die der deutsche Rapper Fler (38) aktuell vor Gericht Rede und Antwort stehen muss. Doch genau dabei schlägt der sonst so aus- und auffällige Musiker, der mit bürgerlichen Namen Patrick Losensky heißt, laut "Bild"-Zeitung ganz leise Töne an. Denn er findet nur schwer Worte, um sein Verhalten zu verteidigen.
Prozess-Auftakt in Berlin
Beim Prozess gegen den Sänger, der seit Mitte der Woche am Berliner Amtsgericht begonnen hat, geht es vor allem um die zahlreichen Beschimpfungen und verbale Ausraster, die sich Fler in den vergangnen Jahren geleistet hat. Laut Staatsanwaltschaft soll er nicht nur seine Nachbarin "wiederholt mit heftigen Worten gekränkt" oder einem Journalisten gedroht, sondern auch 2019 bei einer Polizeikontrolle die Beamten "minutenlang beschimpft" haben.

Bushido im Zeugenstand
Im März dieses Jahres ließ er seinem Hass gegenüber Musik-Kollegen Bushido auf einer Video-Plattform freien Lauf, beschimpfte ihn nicht nur als "Bastard" und "ekligen Hund", sondern wetterte auch öffentlich gegen die Frau des Künstlers. Bushido soll am 16. November ebenfalls vor Gericht aussagen, was zusätzliche Brisanz in das Verfahren bringen könnte. Ein endgültiges Urteil wird im Dezember 2020 erwartet.

Fler droht saftige Haftstrafe
Die "angeblichen Beleidungen" gehören "im Rapper-Milieu zur Kultur", ist Flers Verteidiger von der Unschuld seines Mandanten überzeugt. Außerdem würde Fler im Visier der Behörden stehen, weil er sich weigert, „eine Art Kronzeuge“ gegen Personen der organisierten Kriminalität zu werden, berichtet die "Bild"-Zeitung vom Prozess. Schon jetzt zählt Flers Strafregister 14 Einträge. Sollte auch dieses Verfahren gegen ihn ausgehen, drohen dem Rapper bis zu vier Jahre Haft.
