Österreich

Flexity Bim: Wiener Linien testeten neue Garnitur

Heute Redaktion
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Die Wiener Linien schickten am Donnerstag ihre neue Bim – die Flexity – auf die erste Probefahrt im öffentlichen Verkehrsnetz. "Heute" war dabei.

Kurz vor Jahresende 2017 wurde die neue Straßenbahn fertiggestellt und an die Wiener Linien übergeben. Nachdem sich die Flexity auf dem Betriebsgelände in Simmering bewährte, folgen nun intensive Testfahrten im Öffi-Netz. Einstweilen fährt die Bim noch ohne Passagiere, Ende 2018 startet der Betrieb mit Fahrgästen. Die neuen Niederflurbims sollen die noch im Dienst stehenden Hochflurmodelle nach und nach ersetzen.



Mindestens 119 neue Straßenbahnen für Wien

Insgesamt umfasst der Auftrag mindestens 119 und bis zu 156 Züge. Die genaue Zahl hängt von künftigen Netzerweiterungen ab. Die Wiener Linien investieren bis zu 562 Millionen Euro in die Anschaffung neuer Garnituren, darin enthalten ist auch ein Wartungsvertrag über 24 Jahre.

Intensive Tests und Einschulungen

Bevor Fahrgäste die neue Straßenbahn nutzen können, werden seit Anfang Jänner 2018 umfangreiche Tests durchgeführt. So müssen etwa die Technik auf Herz und Nieren geprüft und weitere Einstellungen vorgenommen werden. „Jede Steigung und jede Kurve in unserem Netz muss getestet werden", so Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer.

Anzahl Fahrzeuge: Mind. 119 Stück (Option bis zu 156 Stück)
Auftragsvolumen: 562 Millionen Euro inkl. Wartungsvertrag für 24 Jahre
Länge/Breite: 34 Meter / 2,4 Meter
Kapazität: 211 Fahrgäste
Einstigeshöhe: 215 Milimeter
Rollstuhlplätze: 2 Stück
Kinderwagenplätze: 8 Stück

In der eigenen Straßenbahn-Fahrschule der Wiener Linien werden die Fahrer auf ihren zukünftigen, neuen Arbeitsplatz vorbereitet.



Modern, energiesparend und durchwegs pragmatisch

„Wir freuen uns sehr, dass der Flexity angekommen ist. Für die Fahrgäste bringt die neue, barrierefreie Straßenbahn künftig noch mehr Komfort und für die Umwelt noch mehr Entlastung, etwa durch den niedrigen Energieverbrauch", so Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ).



Die neuen Garnituren wollen durch niedrigen Energieverbrauch überzeugen: Etwa durch die LED-Beleuchtung oder die Klimatisierung, die sich energiesparend nach der Anzahl der Fahrgäste richtet. Der Innenraum der neuen Straßenbahn ist – wie der Name Flexity schon sagt – flexibel gestaltet. Großzügige Mehrzweckbereiche, ausgestattet auch zum Teil mit Klappsitzen, sorgen für mehr Raum für Kinderwägen und Rollstuhlfahrer.

Platzangebot, Komfort und Sicherheit



Neu sind breitere Eltern-Kind-Sitze und zwei Rollstuhlplätze mit Vis-à-vis-Sitzen für Begleitpersonen. Details zum Fahrzeuginneren wurden in enger Kooperation mit Behindertenverbänden erarbeitet. Wodurch ein Konzept erarbeitet wurde, das nach möglichst hoher Barrierefreiheit strebt. Mit einer Einstiegshöhe von 215 Millimetern wird Wien weiterhin die weltweit niedrigste Einstiegshöhe bei Straßenbahnen bieten. Klimaanlage und Videoüberwachung sind serienmäßig integriert.

(bai)