Wien

Floridsdorf bekommt "Klima-Highway" statt Autobahn

Wo einst eine vierspurige Autobahn geplant war, soll nun die erste Öffi- und Radfahrstraße Wiens entstehen. Auch eine neue Buslinie ist geplant.

Yvonne Mresch
Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) und der Floridsdorfer Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) präsentierten die Pläne für den geplanten "Radhighway".
Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) und der Floridsdorfer Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) präsentierten die Pläne für den geplanten "Radhighway".
Denise Auer

Künftig können Wiener von der Alten Donau bis nach Niederösterreich radeln: Das gaben Planungsstadträtin Ulli Sima und der Floridsdorfer Bezirksvorsteher Georg Papai (beide SP) am Mittwoch bekannt. Aus einer vor vierzig Jahren geplanten, vierspurigen Autobahn wird eine "Klima-Highway".

Die sogenannte HB 232 – "HB" steht für Hauptstraße B – war ursprünglich als Autobahn Richtung Brünn vorgesehen. Stattdessen entsteht eine rund sechs Kilometer langer Öffi- Fuß- und Radweg. Durch den Bau der A5 sowie Teilen der S1 Nord sei eine "hochrangige Straße durch den Bezirk überflüssig geworden", heißt es. Die Trasse soll künftig in eine "attraktive Nord-Süd-Verbindung" umgewandelt werden und die Erschließung von Stadtentwicklungsgebieten wie Neu Leopoldau ermöglichen, so die Stadträtin.

Auf sechs Kilometern entsteht der neue "Klima-Highway". Mit ihm wird eine durchgehende Radverbindung von der Alten Donau bis nach Niederösterreich geschaffen.
Auf sechs Kilometern entsteht der neue "Klima-Highway". Mit ihm wird eine durchgehende Radverbindung von der Alten Donau bis nach Niederösterreich geschaffen.
Stadt Wien

Das sind die Pläne im Detail

Im Süden entsteht im Zuge der Stadtentwicklung Donaufeld eine neue Radverbindung von der Alten Donau bis zur Angyalföldstraße. Diese schließt dort an den bestehenden Radweg an. Dann beginnt die eigentliche Trasse der HB232, die derzeit keine durchgängige Radverbindung aufweist und durch Lücken sowie Umwege geprägt ist. Die Straße wird für Busse, Fahrräder und Fußgänger ausgebaut, hingegen für Autos gesperrt. Ab der Siemensstraße wird anstelle der Mehrzweckstreifen ein baulich getrennter Radweg errichtet.

Im Mittelteil ist die Errichtung einer Hauptstraße mit einem Fahrstreifen pro Richtung von der Tauschekgasse bis zur Gerasdorfer Straße geplant, um das Stadtentwicklungsgebiet Neu Leopoldau und Betriebsgebiete im Norden an die U1 Kagran anzubringen. Im Norden werden in Zukunft keine Autos mehr fahren, gab die Stadt bekannt. Von der Gerasdorfer Straße bis zur Stammersdorfer Straße wird entlang des Landschaftsschutzgebietes die Verkehrsband-Widmung auf Wiener Gebiet komplett aufgelassen und in Grünland rückgewidmet. Zudem werden letzte Lücken im Radweg geschlossen.

Für die geplante Verbindung ist eine Rückwidmung der Straße in Grünraum erforderlich. Die Umsetzung soll in den nächsten Jahren erfolgen.
Für die geplante Verbindung ist eine Rückwidmung der Straße in Grünraum erforderlich. Die Umsetzung soll in den nächsten Jahren erfolgen.
Stadt Wien

Neue Buslinie geplant

Wo es bisher keine Öffi-Verbindung gab, könnte eine neue Buslinie von Kagran nach Großjedlersdorf geführt werden. Diese soll teils parallel zum Radweg verlaufen. Eine Zeitrahmen könne man weder zum "Klima-Highway", noch zur neuen Buslinie geben, teilten die Stadträtin und der Bezirkschef im Rahmen einer Pressekonferenz mit. Man wolle die Maßnahmen jedoch "so schnell wie möglich umsetzen". 

Umsetzung "so schnell wie möglich"

Aktuell beginne man mit den Plänen auf übergeordneter Ebene und übergebe die Detailplanung an die zuständige Magistratsabteilung MA28, so Sima. Dann stünde die Frage im Raum, ob eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig sei. "Da es sich um Öffi- Fuß und Radwege handelt, bin ich allerdings zuversichtlich und hoffe, dass das nicht notwendig sein wird", betont die Stadträtin. In den nächsten Jahren sollen die Pläne dann umgesetzt werden. Zu den Kosten gibt es bislang noch keine Informationen. 

"Als Bezirk ist es uns wichtig, einerseits die Erschließung neuer Stadtgebiete zu gewährleisten, andererseits dem Bedürfnis der Bevölkerung nach Naturnähe und neuem Grünraum sowie guten Rad- und Öffi-Verbindungen Rechnung zu tragen", erklärt Bezirksvorsteher Georg Papai. "Mit den neuen Plänen schaffen wir einen vielseitigen Verkehrsweg, der auf diese unterschiedlichen Bedürfnisse und Anforderungen optimal und flexibel eingeht."

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