Österreich

Floridsdorf stimmt gegen Mega-Türme!

Heute Redaktion
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Bild: Denise Auer

Mit nur zwei Stimmen (!) Überhang gewannen am Mittwoch die Gegner des Bauprojekts auf den Ex-Siemensgründen die Abstimmung im Bezirksparlament. Die Mehrheit stimmte in der Bezirksvertretungssitzung gegen das geplante Bauprojekt mit 1.100 Wohnungen auf den Siemens-Äckern.

Mit nur zwei Stimmen (!) Überhang gewannen am Mittwoch  die Abstimmung im Bezirksparlament. Die Mehrheit stimmte in der Bezirksvertretungssitzung gegen das geplante Bauprojekt mit 1.100 Wohnungen auf den Siemens-Äckern.
Knalleffekt am Mittwoch in Floridsdorf: FPÖ, ÖVP und Neos stimmten gegen das Wohnbau-Projekt auf den Siemensäckern! Im Bauausschuss am Montag hatte es noch eine Mehrheit für das Projekt gegeben, am Mittwoch ging die Abstimmung dann haarscharf – mit zwei Stimmen mehr – für die Gegner aus.

Anrainer hatten im Vorfeld mobil gemacht – "Heute" berichtete. Vor allem die drei vorgesehenen 35-Meter-Türme sind den Siedlern auf dem Grundstück nebenan ein Dorn im Auge. "Wir sind nicht gegen das Wohnprojekt. Wir fordern, dass die Gebäude maximal 21 Meter hoch sind", erklärte Siedlungsvertreter Helmut Sommerer. 280 Unterschriften sammelte er mit seiner Bürgerinitiative, außerdem brachten die Anrainer eine eigene Stellungnahme zum Flächenwidmungsplan ein. "Wir wollen einfach eine sensible Bebauung, die zu unserer Siedlung passt", sagt Sommerer.

In der Sondersitzung des Bezirksparlaments gingen am Mittwoch die Wogen hoch. Rot-Grün will das Projekt realisieren. Die SPÖ fühlt sich vor den Kopf gestoßen, ist klar für das Wohnprojekt. "Alle wissen, dass es mehr Wohnbau in Wien braucht, aber hier wird sozialer Wohnbau verhindert", ist der Floridsdorfer SPÖ-Klubvorsitzende Bernhard Herzog verärgert. Die Bürger seien schon seit 2014 in den Planungsprozess eingebunden und Kompromisse eingegangen worden.

Im Projekt ist ein 12.000 Quadratmeter großer öffentlicher Park geplant, außerdem eine neue Straße und die Verbindung des Wohnprojekts mit einer Autobus-Linie. Jetzt bearbeitet die MA21 alle Stellungnahmen. Im Herbst kommt das Projekt in den Gemeinderat – und könnte trotz Einspruch genauso kommen, wie derzeit geplant.