Österreich

Flüchtling schneidet Obdachlosen die Haare

Heute Redaktion
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Der junge Iraner Hadi hat in Wien nach seiner Flucht im Haus Erdberg vom Samariterbund ein neues Zuhause gefunden. Mit der sympathischen Aktion will der gelernte Friseur nun anderen helfen.

Hadi (28) ist vor dem Krieg aus dem Iran geflüchtet, auf Umwegen ist er 2015 nach Wien gekommen. Im "Haus Erdberg" im 3. Wiener Gemeindebezirk hat er ein neues Zuhause gefunden. Seit Dezember 2015 werden hier Flüchtlinge gemeinsam von Samariterbund Wien und Caritas Wien betreut. Zurzeit bietet das Haus Platz für rund 600 Flüchtlinge, die von einem interdisziplinären und interkulturellen Team betreut werden.

"Will etwas zurückgeben und anderen helfen"

Die Bewohner des "Haus Erdberg" sind erwachsene Männer oder Familien und stammen mehrheitlich aus Afghanistan, Irak, Syrien, Somalia und dem Iran. "Ich bin hier wirklich toll aufgenommen worden", erzählt Hadi im Gespräch mit "Heute". Als kleines Dankeschön will er nun etwas zurückgeben und anderen Menschen helfen. "Mit der Aktion will ich auch Bewusstsein für das soziale Problem der Obdachlosigkeit schaffen und darauf hinweisen, dass es auch Menschen gibt, die sich sonst keinen Haarschnitt oder eine Rasur leisten können", betont der engagierte junge Kurde.

Acht Obdachlose nutzten Chance auf Gratis-Haarschnitt

Das Frisör-Handwerk hat Hadi in seiner Heimat erlernt, war dort auch in verschiedenen TV-Shows zu sehen. "Ich schneide seit meinem 16. Lebensjahr Haare", erzählt der junge Iraner, der auch in Österreich gerne wieder seinem Beruf nachgehen würde. Daraus ist die Idee entstanden, sein Handwerk als Hilfe für andere einzusetzen.

Aus Anlass des "Saisonende" im Nachtquartier des Samariterbundes schwang Hadi in der Gudrunstraße 145 (Favoriten) für den guten Zweck wieder Schere und Kamm. Acht Wiener Obdachlose nützten die Chance auf einen kostenlosen neuen Haarschnitt samt Rasur.