Österreich

Flüchtlinge auf Gleisen: Nur Sprung rettete vor Tod

Heute Redaktion
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Die Nacht auf Freitag ist an der Grenze zu Slowenien relativ ruhig verlaufen. Nach etwas turbulenten Stunden am Donnerstag hat sich die Lage etwas beruhigt. Am Freitag wurde es aber brandgefährlich: Mehrere hundert Flüchtlinge marschierten auf und neben den Gleisen der Bahnstrecke in Richtung Deutschland. Als ein Zug die Strecke passierte, musste mehrere Flüchtlinge von einem Damm springen. Am Nachmittag wurde die Grenze erneut überrannt.

Die Nacht auf Freitag ist an der Grenze zu Slowenien relativ ruhig verlaufen. Nach hatte sich die Lage etwas beruhigt. Am Freitag wurde es aber brandgefährlich: Mehrere hundert Flüchtlinge marschierten auf und neben den Gleisen der Bahnstrecke in Richtung Deutschland. Als ein Zug die Strecke passierte, musste mehrere Flüchtlinge von einem Damm springen. Am Nachmittag wurde die Grenze erneut überrannt.
Flüchtlinge auf Gleisen: Nur Sprung rettete vor Tod

Deshalb wurden einige hundert Flüchtlinge in einer Mehrzweckhalle in Wagna untergebracht. Andere, die nicht mehr warten wollten, brachen wiederum wie am Donnerstag zu Fuß ihre Weiterreise an. Dabei kam es zu brandgefährlichen Szenen. So waren mehrere Flüchtlinge bei einem Bahndamm auf den Gleisen gefangen, als ein Zug die Strecke passierte. Sie konnten gerade noch vom Damm springen, bevor sie erfasst wurden. Ob es Verletzte gibt, ist unklar.

Erste Busse fuhren erst um 12.30 Uhr

Weil es so chaotisch zugeht und viele Flüchtlinge quer durcheinander laufen, wurde auch der Bus-Weitertransport vorerst aus Sicherheitsgründen eingestellt. Die Hilfskräfte versuchten indes, für einen geordneten Grenzübertritt zu sorgen. Erst um 12.30 Uhr konnten die ersten Busse von Spielfeld abfahren. Ein weiterer Grund für die Verzögerung: In den Transitquartieren fehlten die Kapazitäten. Aus diesem Grund wurde der Transport mit Bussen am späten Nachmittag wieder komplett eingestellt.

Grenze erneut überrannt

Nach einer kurzen etwas ruhigeren Phase überschlugen sich die Ereignisse am Nachmittag erneut. Die "Kleine Zeitung" meldete, dass gegen 13.41 Uhr die Grenze von etwa 1.500 Flüchtlingen überrannt wurde. Die meisten gingen wieder auf der B67 zu Fuß los, nur wenige drehten um.

Die Feuerwehren von Spielfeld und Straß haben am Freitag die Ortseinfahrten gesperrt, damit die Menschen auf der Bundesstraße in Richtung Norden bleiben. Am Abend befanden sich etwa 800 Flüchtlinge im Lager an der Grenze, 400 waren noch auf den Straßen unterwegs.

Die Polizei bemühte sich den ganzen Tag über, die Flüchtlinge von der B67 zurück nach Spielfeld zu holen, doch die Quartiere dort sind voll.

Turnsaal in Wildon als Notquartier

Die Gruppen, die sich von Spielfeld zu Fuß nach Norden auf den Weg gemacht hat, war gegen 15.00 Uhr bereits in Leibnitz, am Abend erreichten sie Wildon.

Immer wieder kam es zu gefährlichen Situationen mit Autofahrern und Flüchtlingen, die auf der Fahrbahnmitte auf der B67 unterwegs sind. In der Dunkelheit sind sie durch dunkle Kleidung nicht zu sehen, auch Gehsteige gibt es keine in diesem Abschnitt. Schließlich wurde der Turnsaal der Hauptschule in Wildon als Notquartier für 30 bis 40 Menschen geöffnet, sie waren zu erschöpft um weiterzugehen.

Situation in Bad Radkersburg

In Bad Radkersburg waren es am Nachmittag bis zu 1.200 Menschen, am Abend meldete die Polizei dann, dass sich in Bad Radkersburg derzeit keine Flüchtlinge aufhalten. Sie wurden nach Kärnten, Tirol und Vorarlberg gebracht.

Slowenien denkt an Grenzzaun

Slowenien schloss am Nachmittag nicht mehr aus, einen Zaun zu Kroatien zu bauen, falls Österreich und Deutschland keine Flüchtlinge mehr aufnehmen würden. Vorerst wollen sie jedoch den EU-Gipfel am Sonntag abwarten.