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Flüchtlinge: Expertin warnt vor Familien-Nachzug

Familiennachzug als Voraussetzung für gelungene Integration von Flüchtlingen? Nein, im Gegenteil, warnt eine Expertin jetzt.

Heute Redaktion
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Nicht nur in Deutschland, wo SPD-Politiker den Familiennachzug als Koalitionsbedingungen formulierten, wird heftig darüber diskutiert, ob hier lebende Flüchtlinge ihre Eltern, Kinder oder Geschwister nach Europa holen dürfen oder nicht. Die deutsche Migrationsforscherin und Soziologin Necla Kelek rät im Interview mit der deutschen "Welt" dringend ab: "Der Familiennachzug fördert gerade Parallelgesellschaften und sendet zudem das falsche Signal an Menschen in ihren Heimatländern."

"Traditionen wie Kinderehe leben weiter"



Mit dem Familiennachzug sei Integration sinnlos, so die türkischstämmige Soziologin weiter: "Familie heißt in orientalisch-muslimischen Gesellschaften die Großfamilie, die Sippe, die patriarchalisch organisiert ist. Mit dem Familiennachzug importieren wir ein islamisches Familiensystem, das erst zu Parallelgesellschaften und Integrationsproblemen führt. Niemand braucht sich mehr anzupassen, man kann unter sich bleiben und Traditionen wie die Kinderehe, Frauenunterdrückung oder Gebärzwang weiterleben."

Kinder als Türöffner

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Der "Welt" erzählte die Muslimin von einem 14-jährigen Syrer, der seine Familie nachholte: Vater, Mutter, Geschwister, Tante, insgesamt 13 Menschen – Kinder würden bewusst als Türoffner nach Europa geschickt.

Mit der Familie werde auch das Wertesystem importiert - und das bedeute im Islam eine Männerherrschaft. Die Frau sei keine Lebens-, sondern Sexualpartnerin.

(red)