Österreich

Flüchtlinge wollen von Uni aus weiterprotestieren

Heute Redaktion
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Die Flüchtlinge, die erst in der Votivkirche und dann im Servitenkloster waren, übersiedelten am Mittwoch in die Akademie der Bildenden Künste - gegen den Protest der Rektorin. Nun gaben die Refugees bekannt, dass sie in der Uni bleiben wollen, um ihren Protest von dort aus fortzusetzen. In der Aula der Uni gaben sie ihre erste Pressekonferenz.

Die Flüchtlinge, die erst in der Votivkirche und dann im der Bildenden Künste - gegen den Protest der Rektorin. Nun gaben die Refugees bekannt, dass sie in der Uni bleiben wollen, um ihren Protest von dort aus fortzusetzen. In der Aula der Uni gaben sie ihre erste Pressekonferenz.

 

Die Flüchtlinge fordern weiterhin eine gemeinsame Unterkunft, die angebotenen Einzelquartiere wollen sie nicht akzeptieren, betonten sie dabei erneut. Fürs erste wollen sie in der Uni bleiben, da sichhier  die Möglichkeit für den öffentlichen Protest bietet.

Genug Platz in der Akademie

Jakob Krameritsch, Lehrender an der Akademie und ein Unterstützer der Refugees, findet, dass es im Gebäude genug Platz für die 24 Flüchtlinge gibt. Wichtiger sei jedoch die Möglichkeit des gemeinsamen Protestraumes. Bei der Pressekonferenz kritisierten die Sprecher mit Verweis auf Lampedusa auch die Asylpolitik der EU.

Protestdauer: "kein Limit"

Eine Frist, wie lange die Flüchtlinge im Gebäude bleiben wollen, haben sich die Flüchtlinge nicht gesetzt. Mir Jahangir erklärte, es gebe "kein Limit". Sie wollen weiterhin alle gemeinsam untergebracht werden, da sie Abschiebungen befürchten, wenn sie aufgeteilt werden. Auch das Angebot eines Raumes lediglich für Versammlungen lehnen sie derzeit ab: "Wir haben genug Plätze für ein Zusammentreffen, wir müssen aber zusammenleben."

Caritas hätte für jeden ein Plätzchen

Die Caritas Wien bekräftigte unterdessen gegenüber der APA, dass sie "keinen der Refugees unversorgt auf die Straße setzt". Alle hätten vom Fonds Soziales Wien (FSW) einen Platz zugesichert bekommen, erklärte der Generalsekretär der Caritas Wien, Klaus Schwertner.

Flüchtlinge sind verzweifelt

"Wir führen seit Wochen und Monaten Gespräche und bereiten sie auf den Auszug vor. Ich war sehr betroffen über ihre Verzweiflung und teilweise ihren schlechten psychischen Zustand." Die monate- und teils jahrelange Ungewissheit, ob sie bleiben können oder nicht, mache "kaputt".

Negative Reaktionen von Bevölkerung

"Wir hätten uns gewünscht, dass wir ein gemeinsames Quartier finden, wo alle Flüchtlinge weiterhin gemeinsam wohnen können." Ein solches sei aber bis jetzt nicht gefunden worden. Die Refugees haben durch ihren Protest erstmals selbst auf ihre Anliegen im Asylbereich aufmerksam gemacht. Dies habe viele Menschen irritiert, räumte Schwertner ein. "Verzweiflung ist kein guter Ratgeber", meinte er sowohl in Richtung der Betroffenen als auch der Bevölkerung. Laut Schwertner könnte nun zumindest ein Versammlungsraum zur Verfügung gestellt werden. Dort würden sie zwar nicht gemeinsam wohnen, aber weiterhin für ihre Anliegen eintreten können. Ob sie dieses Angebot annehmen, entscheiden die Flüchtlinge.

Der Grundversorgungsauftrag der Caritas im Servitenkloster endet am Mittwoch. In der Akademie der Bildenden Künste sei man derzeit nicht vor Ort, so Schwertner

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