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Flüchtlingsboot kentert, keiner hilft: 16 Tote

Nur drei Erwachsene konnten sich Mitte März an Land retten, als ein Schlepperboot im Mittelmeer sank und vor allem Kinder in den Tod riss.

Heute Redaktion
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Wann sich die Tragödie genau ereignete, ist nicht restlos geklärt. (Symbolbild)
Wann sich die Tragödie genau ereignete, ist nicht restlos geklärt. (Symbolbild)
Bild: Reuters

Polizei und Küstenwache sollen von dem Unglück etwas gewusst, aber nicht gehandelt haben: Mitte März (der genaue Tag ist nicht restlos geklärt) sank ein Flüchtlingsboot auf dem Weg von der Türkei zur griechischen Insel Agathonisi. Von den 17 Passagieren konnten sich nur drei Erwachsene an Land retten. Alle Kinder und Jugendlichen starben, darunter ein nur vier Monate alter Säugling.

Die Überlebenden des Unglücks und Angehörige der Toten erheben schwere Vorwürfe. In einem Bericht des "Spiegel" beschreibt der Afghane Darab (25) die verzweifelte Suche nach Hilfe. Seine Familie auf dem Boot habe ihm eine Sprachnachricht über WhatsApp geschickt: "Das Boot hat gestoppt! Wir sinken! Wir sinken!"

Laut den Überlebenden hatten sich die türkischen Schleuser von der Küstenwache verfolgt gefühlt und so stark beschleunigt, dass der Motor des kleinen Bootes ausgefallen sei – in der Folge sei eine Panik ausgebrochen, das Gefährt kenterte und die Insassen landeten im Wasser. Ein vier Monate altes Mädchen aus dem Irak trug als einzige Person keine Schwimmweste und versank sofort.

Vergebliche Hilferufe

Indessen hätte Darab verzweifelt versucht, Hilfe aufzutreiben. Er wurde immer wieder vertröstet. Die drei Überlebenden wurden nicht von der Küstenwache gerettet – ein Mann und zwei Frauen wurden von Wind und Wellen zur Küste getragen. Sie hielten noch zwei ihrer toten Kinder umklammert.

Die Küstenwache hat eine Stellungnahme in Reaktion auf den "Spiegel"-Bericht veröffentlicht. Am Morgen des 16. März habe man Informationen über ein Boot erhalten, das sich in der Nähe von Agathonisi "möglicherweise in einer Notlage" befand. Man habe drei Schiffe ausgeschickt und das Meer vier Stunden lang untersucht. Beamte der Küstenwache sagten gegenüber dem "Spiegel", dass sie von einer derartigen Rettungsaktion nichts wüssten.

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