Österreich

Flüchtlingsquartier in Wien-Erdberg voll belegt

Heute Redaktion
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Das in Wien-Erdberg eingerichtete Übergangsquartier für Flüchtlinge ist wenige Wochen nach der Eröffnung bereits voll belegt. 350 Personen sind untergebracht. Für das Quartier in der ehemaligen Zollwacheschule ist der Bund verantwortlich. Es soll nur vier Monate lang in Betrieb sein.

Nach dem vergangene Woche versuchte das Innenministerium nun, die öffentliche Meinung mit einem Lokalaugenschein zu besänftigen. Hergezeigt wurden der gut 200 Personen fassende Speisesaal, die Unterbringung der Flüchtlinge in Ein- und Zweibettzimmern sowie ein Depot mit Sachspenden.

"Keine Rede von Chaos"

Einen Aufenthaltsraum abseits des Essbereichs gibt es in Erdberg noch nicht, ein Kinderspielzimmer ist aber zumindest geplant. Die Essensausgabe funktioniere wie ein "ganz normaler Kantinenbetrieb", von stundenlangen Wartezeiten, wie zuletzt kritisiert wurde, könne keine Rede sein, so die Ministerialbeamten. Außer dem Frühstück werden die Mahlzeiten nicht mehr aus Traiskirchen geliefert, sie kommen von einer Cateringfirma.

Deutschkurs und Rechtsberatung

Angeboten werden im Speisesaal auch Deutschkurse und sogenannte Nationengespräche. Den Flüchtlingen stehen Möglichkeiten zum Waschen ihrer Wäsche zur Verfügung, Auskünfte gibt es bei einem Infopoint, Rechtsberatung wird montags angeboten. Ein Ärztezimmer im Haus steht auf der Wunschliste der Verantwortlichen ganz oben. Derzeit werden die Flüchtlinge von der Betreuungsfirma ORS sowie einer Leiterin aus dem Innenministerium betreut. Für die Zutrittskontrolle ist ein Sicherheitsunternehmen zuständig.

Die von den Journalisten angesprochenen Asylwerber zeigten sich mit der Unterkunft zufrieden. Vor allem die Privatsphäre in den Zimmern im Vergleich zu den großen Schlafsälen in Traiskirchen wurde hervorgehoben. Der verbindende Wunsch aller: Rasch zu erfahren, wie es mit ihnen weitergeht.

Notwendig ist das Quartier weiterhin, ebenso wie die parallel eröffnete Unterkunft in der Althanstraße. Laut Innenministerium gibt es derzeit nämlich doppelt so viele Asyl-Neuanträge wie Übernahmen durch die Bundesländer.

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