Wirtschaft
Flugbegleiter stürzen uns ins Streik-Chaos
Die Flugbegleiter bei der AUA-Mutter Lufthansa haben ihren ersten deutschlandweiten Streik begonnen. Rund 100.000 Passagiere dürften Schätzungen zufolge betroffen sein. Die Lufthansa hat rund 1000 der 1800 Verbindungen auf dem Flugplan gestrichen, darunter 40 von und nach Österreich.
, darunter 36 von und nach Österreich.
Im Zuge des Streiks bei der Lufthansa fallen Freitag aktuellen Angaben zufolge auch 36 Flüge von und nach Österreich aus. Mit Abstand am heftigsten betroffen ist Wien, wo 32 Flüge (je 16 Starts und Landungen) nicht stattfinden werden. In Graz und Linz fällt je ein "Flugpaar", also Ankunft aus Frankfurt und dazugehöriger Rückflug aus, geht aus der Homepage der Lufthansa hervor. Von Wien aus sind neben Frankfurt auch Flüge nach München, Hamburg und Düsseldorf betroffen.
Die Auswirkungen am Flughafen Wien sind allerdings - im Gegensatz zu Deutschland - "überschaubar und relativ gering", sagte ein Sprecher. Es haben sich keine Schlangen gebildet. Die AUA hat auf elf Routen - 22 Flüge - nach Frankfurt, Berlin, Hamburg, München und Düsseldorf größere Maschinen eingesetzt, in der Früh nach Frankfurt sogar ihr größtes Fluggerät, eine Boeing 777 mit 300 Sitzen.
Damit alleine habe man 100 Lufthansa-Passagiere mitnehmen können, so AUA-Sprecher Peter Thier. Insgesamt seien über 3.000 Passagiere von Lufthansa auf andere Konzerngesellschaften umgebucht worden. Die ganze Gruppe biete zwar am Freitag 160 Flüge zwischen Deutschland und Österreich an, davon würden aber nur 40 von Lufthansa selber geflogen.
Die ausgefallenen LH-Flüge im Detail:
06:20 Wien 07:55 Frankfurt/Main
06:45 Frankfurt/Main 08:05 Wien
07:00 Hamburg 08:30 Wien
07:05 Düsseldorf 08:45 Wien
08:40 Düsseldorf 10:20 Wien
08:45 Frankfurt/Main 10:05 Wien
08:50 Wien 10:25 Frankfurt/Main
09:05 Wien 10:35 Hamburg
09:20 Wien 10:50 Düsseldorf
10:55 Wien 12:25 Düsseldorf
10:55 Wien 12:30 Frankfurt/Main
11:15 München 12:20 Wien
12:45 Frankfurt/Main 14:05 Wien
13:00 Wien 14:00 München
13:00 Düsseldorf 14:40 Wien
13:20 Hamburg 14:50 Wien
14:50 Wien 16:20 Frankfurt/Main
15:15 Wien 16:45 Düsseldorf
15:25 München 16:30 Wien
15:25 Wien 16:55 Hamburg
16:30 Frankfurt/Main 17:50 Wien
17:00 Düsseldorf 18:40 Wien
17:15 Frankfurt/Main 18:35 Wien
17:35 Hamburg 19:05 Wien
17:45 Wien 18:45 München
17:50 Düsseldorf 19:30 Wien
18:30 Wien 20:00 Frankfurt/Main
19:15 Wien 20:45 Düsseldorf
19:20 Wien 20:50 Frankfurt/Main
19:55 Wien 21:25 Hamburg
20:05 Wien 21:35 Düsseldorf
21:45 Frankfurt/Main 23:05 Wien
10:30 Linz 11:45 Frankfurt/Main
08:50 Frankfurt/Main 09:55 Linz
16:35 Frankfurt/Main 17:55 Graz
18:35 Graz 20:00 Frankfurt/Main
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Die AUA wird extra neun größere Flugzeuge einsetzen, um möglichst viele Passagiere an ihre Destinationen zu bringen. Die Konkurrenten der Airline und die Bahn stellen sich zum Ferienende in Süddeutschland auf einen großen Ansturm ein. Mit dem Ausstand richtet die UFO den bisher größten Ausfall an einem einzigen Streiktag in der Geschichte der Lufthansa an.
Zum an den Lufthansa-Standorten Frankfurt, München, Düsseldorf, Berlin, Hamburg und Stuttgart. Normalerweise befördert Lufthansa an einem Freitag rund 170.000 Menschen. Die Flüge, die nicht gestrichen wurden, sind vor allem Verbindungen nicht bestreikter Tochtergesellschaften wie Germanwings. Nur wenige Überseeziele sollen am Freitag von Frankfurt und München aus angeflogen werden.
Bahn rüstet sich für Ansturm
Die Deutsche Bahn rechnet mit mehreren tausend zusätzlichen Fahrgästen. Das Unternehmen will alle zur Verfügung stehenden Züge auf die Schiene bringen. Die Flughäfen rechnen dagegen mit wenig Andrang an den Terminals. UFO fordert in dem fünf Prozent mehr Lohn, das Ende der Leiharbeit und Schutz gegen die Auslagerung von Jobs. Lufthansa bietet bei einer längeren Laufzeit 3,5 Prozent Lohnerhöhung, plant aber eine konzerninterne Billigtochter mit niedrigeren Gehaltstarifen. Für die verbleibenden Lufthanseaten will das Unternehmen die Gehaltsstufen abflachen und für Neueinsteiger niedrigere Bedingungen durchsetzen.
Die UFO nahm kurz vor dem Streik wieder Kontakt zum Lufthansa-Management auf. "Die Lufthansa hat quasi kapituliert, indem sie für den morgigen Tag fast alles gestrichen hat", sagte UFO-Chef Nicoley Baublies. Daher habe er den ersten Schritt gemacht. Die Lufthansa sei weiter zu Gesprächen bereit, sagte der Vorstandsvorsitzende Christoph Franz im ZDF-"heute journal". Wann die Verhandlungspartner die Gespräche wieder aufnehmen, steht laut Baublies aber noch nicht fest.