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Flugzeug-Absturz bei Teheran fordert 170 Tote

Heute Redaktion
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In Teheran verunglückte ein Passagierflugzeug. An Bord befanden sich mindestens 170 Menschen. Ob ein Zusammenhang mit der militärischen Eskalation besteht, ist unklar.

Eine ukrainische Passagiermaschine ist am Mittwochmorgen in der Nähe des Teheraner Imam-Chomeini-Flughafens abgestürzt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna hatte die Boeing 737 mindestens 170 Passagiere und Crew-Mitglieder an Bord.

Laut einem Bericht des iranischen Staatsfernsehens sind alle Personen an Board verstorben. Die Boeing 737 sei in Brand geraten, sagte der Chef der Rettungskräfte im iranischen Staatsfernsehen. Die Rettungskräfte sprachen von 173 Insassen.

Technikfehler als Ursache?

Medien zufolge war die Maschine der Airline Mau (Ukraine International Airlines) auf dem Weg von Teheran nach Kiew unterwegs und stürzte kurz nach dem Abflug ab. Das iranische Staatsfernsehen machte technische Probleme als Ursache für den Absturz verantwortlich, ohne genauer darauf einzugehen.

Die um kurz nach 5 Uhr Ortszeit gestartete Maschine mit der Flugnummer PS752 stürzte ersten Erkenntnissen zufolge in ein offenes Feld nahe dem Teheraner Vorort Parand. Wohl auch deshalb gab es zunächst keine Informationen über mögliche Opfer am Boden. Das Flugzeug hätte gegen 8 Uhr Ortszeit in der ukrainischen Hauptstadt Kiew landen sollen.

Falsche Identifikation möglich

Kurz nach den iranischen Raketenangriffen auf Militärstützpunkte im Irak hatte die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA US-Flugzeugen die Nutzung des Luftraums in Teilen des Nahen Ostens untersagt. Über dem Persischen Golf, dem Golf vom Oman, im Irak und im Iran dürften in den USA registrierte Flugzeuge "wegen erhöhter militärischer Aktivitäten und steigender politischer Spannungen" nicht mehr operieren, hieß es in einer Mitteilung am Dienstag. Es gebe ein erhöhtes Risiko, das ein Flugobjekt falsch identifiziert werde.

Ob ein Zusammenhang des Absturzes der ukrainischen Maschine mit der militärischen Eskalation des Konflikts zwischen dem Iran und den USA besteht, war zunächst völlig unklar. Wenige Stunden zuvor hatte es einen iranischen Vergeltungsangriff auf US-Soldaten im Irak gegeben.

Revanche für Tötung

Die vom US-Verteidigungsministerium bestätigten Attacken auf die amerikanisch genutzten Militärstützpunkte Ain al-Asad im Zentrum des Iraks und eine Basis in der nördlichen Stadt Erbil in der Nacht zum Mittwoch gelten als Revanche für die Tötung des iranischen Top-Generals Qassim Soleimani durch einen US-Luftschlag.