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Flugzeug zerschellt an Gebirgskette – 66 Tote

Heute Redaktion
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Eine Maschine der Iran Aseman Airlines aus Teheran ist mit 60 Passagieren und sechsköpfiger Crew an Bord im Südwesten des Landes abgestürzt. Es gibt keine Überlebenden.

Das Passagierflugzeug der Iran Aseman Airlines hatte am Sonntag am Internationalen Flughafen Teheran-Mehrabad mit dem Ziel Yasudsch im Südwesten des Landes verlassen. Sie stürzte im Zgros-Gebirge nahe der Kleinstadt Semirom in der Provinz Isfahan ab, nachdem die Maschine kurz zuvor vom Radar verschwunden war.

Nach Angaben der Fluggesellschaft entdeckten Suchmannschaften an der Absturzstelle im Sagros-Gebirge später das Wrack des Flugzeugs. "Leider sind alle unsere Lieben bei diesem Unglück ums Leben gekommen", sagte der Sprecher. An Bord befanden sich 60 Passagiere – darunter ein Kind – und sechs Crew-Mitglieder.

Demnach sei die Turboprop-Maschine des Typs ATR 72 etwa 50 Minuten nach dem Start aufgrund "atmosphärischer Bedingungen" abgestürzt und am Dena-Gebirgskamm zerschellt (siehe Diash0w oben). Der Unglücksort befindet sich rund 23 Kilometer nördlich des Zielflughafens in Yasudsch. Die tatsächliche Absturzursache ist noch unklar.

Das Unternehmen Asemann Airlines steht aktuell auf einer Schwarzen Liste unsicherer Fluggesellschaften der EU-Kommission und hat entsprechend auch in der Österreich keine Landeerlaubnis. Im Iran hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder schwere Flugzeugunglücke gegeben, für die häufig der schlechte technische Zustand der Maschinen verantwortlich gemacht wurde.

Viele der Passagierflugzeuge des Landes, besonders die der kleineren Fluglinien, sind über 40 Jahre alt. Wegen der Sanktionen im Zusammenhang mit dem Atomstreit konnte der Iran jahrzehntelang keine neuen Maschinen kaufen. Erst seit der Aufhebung der Sanktionen nach dem Atomabkommen von 2015 darf der Iran wieder Flugzeuge und Flugzeugteile kaufen.

In Folge wurden auch zahlreiche ATR 72 bestellt. Diese umfassen je nach Ausführung 70 bis 74 Sitzplätze und werden im Regionalflugverkehr eingesetzt. Sie stammt aus den Werken des französisch-italienischen Konsortiums Avions de Transport Régional (ATR) und ging 1988 in Serienproduktion.

(red)