Österreich

Weiteres Todesopfer aus Kärnten auf Unglücksflug

Wie der evangelische Bischof Bünker im Ö1-Journal gesagt hat, befand sich noch ein viertes Todesopfer aus Österreich an Bord der Unglücksmaschine.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Neben den drei Ärzten aus Österreich soll sich laut Angaben des evangelischen Bischofs Michael Bünker auch noch ein weiterer Passagier aus Kärnten an Bord des Passagierflugzeugs der Ethiopian Airlines, das am Sonntagmorgen über Äthiopien abgestürzt war, befunden haben. Demnach handelte es sich um den in Villach tätigen Pfarrer Norman T. (51).

Das sagte Bünker am Montagmorgen im Zuge eines Interviews im Ö1-Morgenjournal. "Ich möchte meine tiefe Betroffenheit zum Ausdruck bringen, dass unter den Opfern des Flugzeugabsturzes in Addis Abeba ein Pfarrer unserer Kirche gewesen ist, der dienstlich nach Nairobi unterwegs war", so Bünker.

Wie die "Kleine Zeitung" berichtet, handelt es sich bei dem Kärntner Pfarrer um einen gebürtigen Deutschen. Der 51-Jährige war seit 2000 als evangelischer Priester in Villach-St. Ruprecht tätig. Er hinterlässt eine Frau und drei Kinder.

Wie berichtet ist am Sonntagmorgen in Äthiopien ein Flugzeug mit 157 Personen an Bord abgestürzt. Es gibt keine Überlebenden.

Das Flugzeug war auf dem Weg von Addis Abeba nach Nairobi, dafür war die 737-8 MAX um 8.38 Uhr am internationalen Flughafen "Bole" in Addis Abeba planmäßig abgehoben. "Unmittelbar danach sind Probleme aufgetreten", sagte der Airlinechef.

Tatsächlich soll die nagelneue Maschine (erst seit November im Einsatz) viel zu schnell und instabil gewesen sein. Sechs Minuten nach dem Start verlor der Pilot den Kontakt zum Tower. Er wollte offenbar zurück nach Addis Abeba – doch der Flieger sackte 50 Kilometer vor der Hauptstadt ab und prallte auf einen Acker. Im Feuer starben alle 149 Passagiere aus 33 Nationen (32 aus Kenia, 18 aus Kanada) und acht Crew-Mitglieder.

Die Unglücksmaschine (o.) war neu. Erst im Vorjahr war eine 737-8 MAX der "Lion-Air" gleich nach dem Start bei Jakarta ebenfalls abgestürzt (189 Tote). Defekte Anti-Absturz-Software könnte schuld sein. Jetzt wird über ein Flugverbot für das Boeing-Modell diskutiert.

Noch am Sonntagabend wurde bestätigt: Zu den Opfern zählen drei Mediziner aus Österreich. Armin S. (31), Arzt am Ordensklinikum Barmherzige Schwestern in Linz, Christoph S. (31), Arzt am LKH in Steyr, und Wolfgang E. (30), Arzt am AKH in Wien. Sie wollten weiter nach Sansibar, um dort drei Wochen Urlaub zu machen. Eine Pflegerin, die sie begleiten wollte, wurde umgebucht und überlebte deshalb die Katastrophe. Besonders tragisch: Der 31-jährige Armin S. wäre in einem Monat Papa geworden, wie "Heute" von einem Bekannten des Todesopfers erfahren hat.

(Video: heute.at/wochit) (ek)