Das Wetter hat sich beruhigt. Jetzt erst werden die wahren Ausmaße der Katastrophe sichtbar. Wie die niederösterreichische Polizei berichtet, gibt es ein weiteres Todesopfer zu beklagen.
Eine 81-jährige Frau aus Würmla im Bezirk Tulln soll bereits am Samstag aufgefordert worden sein, ihr Haus zu verlassen. Sie weigerte sich, wollte die kritischen Tage in ihrem Heim durchstehen. Sie lehnte sogar die Hilfe ab, als das Wasser bereits mehr als der Wasserstand bereits bei über einem Meter lag. Nun wurde sie tot in ihrer Wohnung gefunden.
Der Fall ist besonders tragisch. Die Frau – eine pensionierte Anwältin – hat wenige Stunden vor ihrem Tod noch die Feuerwehr angerufen. Es ging nicht um sie selbst, nicht um ihren Wohnraum. Ihre Bitte an die Helfer: Man solle das Wasser aus ihrem Garten auspumpen.
Heute Früh um 8 Uhr wurde sie leblos von der Feuerwehr Eltendorf (Burgenland) aufgefunden. 82 Mann aus dem Südburgenland sind mit 15 Fahrzeugen seit Dienstag in Würmla, um mitzuhelfen.
Die Zahl der Todesopfer steigt somit auf fünf. Schon der erste Todesfall war ebenfalls im Raum Tulln zu beklagen, ein Feuerwehrmann kam im Zuge eines Einsatzes ums Leben. Opfer Nummer zwei und drei waren Pensionisten. Ein 80-Jähriger starb in seinem gefluteten Keller, als er diesen am Sonntag auspumpen wollte. Ein 70-Jähriger wurde beim Öffnen der Haustür von Wassermassen mitgerissen.
Zum vierten Todesopfer sind die Hintergründe noch weitgehend unklar. Es handelte sich um einen etwa 40 bis 50 Jahre alten Mann, der leblos am Bauch treibend im Bereich des Strandbads Klosterneuburg gefunden wurde.