Wirtschaft

flyniki-Mutter Air Berlin baut fetten Verlust

Heute Redaktion
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Die schwer angeschlagene deutsche Fluggesellschaft Air Berlin erhält nach einem Riesen-Verlust im Vorjahr demnächst wieder eine Finanzspritze von Etihad Airways. Insgesamt geht es um eine Rekapitalisierung im Volumen von 450 Mio. Euro. Ein radikaler Umbau - sprich: ein Sparpaket - steht bevor.

Der arabische Großaktionär Etihad zeichnet eine Wandelanleihe im Volumen von 300 Millionen Euro für die Konzernmutter der österreichischen Airline Niki (" am Kapitalmarkt einen Bond - eigene Unternehmensanleihe - von mindestens 150 Mio. Euro platzieren. Durch diese Rekapitalisierung fließen dem Unternehmen bis Jahresende insgesamt 450 Mio. Euro zu.

Sparpaket muss größer werden

Die Air Berlin plant einen grundlegenden Umbau. Das laufende Sparprogramm reicht nicht aus, Details dazu gibt es noch nicht, nur soviel: Es soll eine "fundamentale Neustrukturierung" bei Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft werden. Auch die Kunden sind besonders unzufrieden, laut einem EU-Ranking verzeichnet die Airline .

Jahrelange Krise

Voriges Jahr hat die Air Berlin unterm Strich einen Verlust von 315,5 Mio. Euro gemacht. Das Unternehmen steckt seit langem in der Krise. 2012 hatte Air Berlin sein Vielfliegerprogramm an den Großaktionär Etihad verkauft und nur so noch ein leichtes Plus von rund 6,8 Mio. Euro erzielt.

2013 ist auch das laufende Geschäft eingebrochen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank von einem Plus von 70,2 Millionen Euro im Vorjahr auf minus 231,9 Mio. Der Konzernumsatz sank von 4,31 Milliarden auf 4,15 Mrd. Euro.

Auch bestehende Finanzierungen werden umstrukturiert: Air Berlin steht ein nicht ausgeschöpfter Gesellschafterkredit zur Verfügung, dessen Laufzeitende von 2016 auf 2021 verlängert worden ist. Nach diesen Maßnahmen wird die Eigentümerstruktur der Air Berlin unverändert bleiben. Etihad ist die staatliche Fluglinie des Golf-Emirats Abu Dhabi und hält 29 Prozent an Air Berlin.

Zu schnell gewachsen

Nach einer raschen Expansion in den vergangenen Jahren befindet sich Air Berlin derzeit in einer harten Sanierungsphase, die bisher nicht richtig zu greifen scheint. Der Lufthansa -Rivale ist mit rund 800 Mio. Euro verschuldet, das Eigenkapital ist aufgezehrt. Etihad hat seit 2011 eine halbe Milliarde Euro in die Airline gesteckt. Ohne den Großaktionär vom Golf stünden die Berliner vor dem Aus.

Troubleshooter in Startlöchern

Um wieder auf Gewinnkurs zu kommen, wird das Management-Board um die Funktion eines Chief Restructuring Officer (CRO) erweitert. Ab Mai werde Marco Ciomperlik die Funktion des CRO (Risikochef) übernehmen und die Neustrukturierung steuern. Ciomperlik war in den vergangenen fünf Jahren als Chief Maintenance Officer bei Air Berlin tätig.

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