Wirtschaft

Folgen für Weltwirtschaft? US-Notenbank hebt Leitzins

Am Mittwochabend rückte die US-Geldpolitik in den Fokus. Die Notenbank Federal Reserve gab nach ihrer Zinssitzung eine Erhöhung des Leitzins bekannt.

Heute Redaktion
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Nachdem die US-Notenbank den Leitzins während der Pandemie senkte, hebt sie ihn nun an.
Nachdem die US-Notenbank den Leitzins während der Pandemie senkte, hebt sie ihn nun an.
OLIVIER DOULIERY / AFP / picturedesk.com

Die US-Notenbank Fed hat angesichts der höchsten Inflationsrate seit Jahrzehnten eine Zinswende eingeläutet. Der Leitzins werde um 0,25 Prozentpunkte angehoben, erklärte die Federal Reserve am Mittwoch in Washington nach einer zweitägigen Sitzung ihres Offenmarktausschusses, und liegt jetzt in der Spanne von 0,25 bis 0,5 Prozent.

Die Notenbank Fed hatte die Leitzinsen im März 2020 wegen der verheerenden Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft auf zwischen Null und 0,25 Prozent abgesenkt. Mit der Erhöhung des Leitzinses soll die Nachfrage gebremst und gleichzeitig die Inflationsrate gesenkt werden. Das schwächt allerdings auch das Wirtschaftswachstum.

Folgen von Ukraine-Einmarsch ungewiss

In einem Statement schreibt die Federal Reserve: "Die Indikatoren für Wirtschaftstätigkeit und Beschäftigung haben sich weiter verbessert." In den vergangenen Monaten sei ein starker Beschäftigungszuwachs zu verzeichnen gewesen. Auch die Arbeitslose sei deutlich zurückgegangen. "Die Inflation ist nach wie vor hoch und spiegelt das Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage im Zusammenhang mit der Pandemie, den höheren Energiepreisen und dem allgemeinen Preisdruck wider", heißt es weiter.

Der Einmarsch Russlands in die Ukraine führe zu enormen menschlichen und wirtschaftlichen Problemen. "Die Auswirkungen auf die US-Wirtschaft sind höchst ungewiss, aber kurzfristig werden die Invasion und die damit verbundenen Ereignisse wahrscheinlich einen zusätzlichen Aufwärtsdruck auf die Inflation erzeugen und die Wirtschaftstätigkeit belasten", warnt die US-Notenbank.

Weitere Erhöhung denkbar

Daher sei der Ausschuss bestrebt, auf längere Sicht ein Maximum an Beschäftigung sowie eine Inflationsrate von zwei Prozent zu erreichen. "Bei einer angemessenen Straffung des geldpolitischen Kurses geht der Ausschuss davon aus, dass die Inflation zu seinem 2-Prozent-Ziel zurückkehren und der Arbeitsmarkt stark bleiben wird", heißt es in der Erklärung.

Um diese Ziele zu erfüllen, habe der Ausschuss beschlossen, den Zielbereich für die Federal Funds Rate auf 0,25 bis 0,5 Prozent anzuheben. Man gehe davon aus, dass weitere Erhöhungen angemessen sein werden. "Darüber hinaus erwartet der Ausschuss, dass er auf einer der nächsten Sitzungen damit beginnen wird, seine Bestände an Staatsanleihen, Schuldverschreibungen und hypothekarisch gesicherten Wertpapieren abzubauen."

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    Sipa Press / Action Press/Sipa / picturedesk.com