Ukraine
"Folterkammern" – Ukrainer schildern Schreckliches
Bis zu 600 Ukrainer sollen von (pro-) russischen Kräften im Osten des Landes als Geiseln gehalten werden. Auch von "Folterkammern" ist die Rede.
Rund 600 Menschen werden nach Angaben eines ukrainischen Beamten in der von Russland besetzten Region Cherson in "als Folterkammern ausgestatteten Räumen" und in "Untersuchungshaft" als Geiseln gehalten.
Geflohene schildern Erlebnisse
Von den 600 Personen werde die Hälfte "als Geiseln im Gebäude der regionalen Staatsverwaltung von Cherson, in einem Untersuchungsgefängnis und in der Berufsschule Nr. 17 in der Stadt Henitschesk festgehalten", sagte Tamila Taschewa, die Beauftragte des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski für die Krim, am Dienstag in einer Fernsehansprache. Dabei berief sie sich auf Regierungsstellen und Aktivisten, die vor kurzem aus dem besetzten Gebiet geflohen sind, wie "CNN" berichtet. Die Behauptungen lassen sich jedoch nicht unabhängig prüfen.
Taschewa bezeichnete die Gefangenen als "zivile Geiseln, Aktivisten, Journalisten und militärische Kriegsgefangene". Fast die gesamte Stadt Cherson im Süden der Ukraine ist seit der russischen Invasion Ende Februar von Russland besetzt. Ukrainische Behörden schätzen, dass mindestens die Hälfte der Zivilbevölkerung Chersons die Region während des Krieges verlassen hat.