Ukraine

Folterkeller der Russen in der Ukraine gefunden

Eine schreckliche Entdeckung machte die Polizei in der ukrainischen Region Charkiw. In einem Polizeirevier sollen russische Militärs gefoltert haben.

20 Minuten
In diesem Keller in Balaklija, an und für sich ein Polizeirevier, sollen Angehörige des russischen Militärs Ukrainer gefoltert haben.
In diesem Keller in Balaklija, an und für sich ein Polizeirevier, sollen Angehörige des russischen Militärs Ukrainer gefoltert haben.
REUTERS

Russische Kräfte sollen in Balaklija im örtlichen Polizeirevier ein Foltergefängnis unterhalten haben. Im Keller seien während der mehrere Monate dauernden Besatzung durchgehend um die 40 Menschen eingesperrt gewesen, berichtete der ranghohe ukrainische Polizist Serhij Bolwinow.

"Die Besatzer nahmen diejenigen mit, die beim Militär dienten oder dort Verwandte hatten, und suchten auch nach denen, die der Armee halfen", schrieb der Leiter der Ermittlungsabteilung bei der Polizei Charkiw auf Facebook. Laut Zeugenaussagen seien Gefangene mit Stromschlägen gefoltert worden. Reporter der BBC und anderer ausländischer Medien bestätigten die Angaben. Sie berichteten auch von Leichen, die in Balaklija gefunden worden seien. Auch aus anderen Orten der Region gab es unverifizierte Berichte über Leichenfunde.

1/3
Gehe zur Galerie
    Die ukrainischen Gefangenen schrieben Gebete auf die Wand und zählten die im Keller verbrachten Tage.
    Die ukrainischen Gefangenen schrieben Gebete auf die Wand und zählten die im Keller verbrachten Tage.
    REUTERS

    "Spuren verdeckt"

    Vize-Innenminister Jenin sprach von bislang 40 Verdachtsfällen in der Region Charkiw. "Die Besatzer waren lange Zeit in diesem Gebiet und haben natürlich alles gemacht, um die Spuren ihrer Verbrechen zu verdecken", sagte er. Es müsse alles getan werden, um Beweise zu sichern.

    Nach dem Abzug russischer Truppen aus Butscha und anderen Vororten von Kiew Ende März waren dort Hunderte tote Zivilisten entdeckt worden. Moskau stritt trotz erdrückender Beweise ab, dass die Tötungen auf das Konto russischer Soldaten gingen, und sprach von einer ukrainischen Inszenierung. Die Ukraine sammelt mit internationaler Hilfe Beweise für mutmaßliche Kriegsverbrechen der russischen Armee.

    1/52
    Gehe zur Galerie
      <strong>30.04.2024: Angelina (15) totgefahren – keine Strafe für Lenker.</strong> Ein 55-Jähriger fuhr Angelina (15) mit dem Auto nieder, sie starb. Trotz Medikamenten-Überdosis wurden die Ermittlungen eingestellt. <a data-li-document-ref="120031802" href="https://www.heute.at/s/angelina-15-totgefahren-keine-strafe-fuer-lenker-120031802">Die ganze Story hier &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033152" href="https://www.heute.at/s/papas-leiche-lag-18-stunden-neben-sohn-auf-der-couch-120033152"></a>
      30.04.2024: Angelina (15) totgefahren – keine Strafe für Lenker. Ein 55-Jähriger fuhr Angelina (15) mit dem Auto nieder, sie starb. Trotz Medikamenten-Überdosis wurden die Ermittlungen eingestellt. Die ganze Story hier >>>
      Sabine Hertel, Google Maps, zVg