Formel-1-Fahrer Nikita Mazepin darf derweil weiter in der Rennklasse antreten – allerdings nur noch als neutraler Athlet. Diesen Entscheidung verkündete der Motorsport-Weltrat nach einer außerordentlichen Sitzung am Dienstag vor dem Hintergrund der russischen Invasion in die Ukraine.
Demnach dürfen russische und belarussische Fahrer sowie Offizielle nur als neutrale Teilnehmer und unter "Fia Flagge" bei internationalen Wettbewerben dabei sein. Sie müssen sich "ausdrücklich zur Einhaltung der Fia-Grundsätze des Friedens und der politischen Neutralität" verpflichten. Ausserdem sollen bei internationalen Wettbewerben keine russischen und belarussischen Nationalsymbole oder Flaggen gezeigt sowie entsprechende Hymnen gespielt werden.
Haas-Teamchef Günther Steiner hatte in der vergangenen Woche die weitere Zukunft von Nikita Mazepin als Fahrer und vom russischen Bergbauunternehmen Uralkali als Geldgeber offengelassen. Der Motorsport-Weltrat untersagte zudem alle Wettbewerbe auf russischem und belarussischem Boden. Das Gremium strich als Reaktion auf Russlands Angriff auf die Ukraine den Grand Prix von Russland in diesem Jahr auch offiziell. Das Rennen in Sotschi war eigentlich für den 25. September angesetzt gewesen.
Für Mazepin ist wenige Wochen vor dem Saisonstart trotzdem immer noch Zittern angesagt. Denn: Im Vorjahr zeigte er sich als Rookie sportlich überfordert, konnte mit Teamkollege Mick Schumacher nie mithalten, machte sich durch seinen aggressiven Fahrstil im Fahrerlager wenig Freunde. Weil sein Vater, ein russischer Milliardär, Haas' Geldgeber war, galt sein Cockpit aber als abgesichert. Bis jetzt. Haas erwägt dieser Tage die Trennung von seinem russischen Sponsor Uralkali. Ohne das Geld des Papas müsste in diesem Fall wohl auch der Sohn gehen.