Formel 1

Formel-1-Stars über neue "Maulkorb-Regel" entsetzt 

Immer wieder beziehen Formel-1-Stars mit T-Shirt-Slogans zu heiklen Themen Stellung, weisen auf Missstände hin. Damit sill nun Schluss sein.

Erich Elsigan
Valtteri Bottas will sich nicht den Mund verbieten lassen.
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Der Countdown läuft! Am 5. März wird in Bahrain die Formel-1-Saison gestartet. Die offiziellen Testfahrten steigen vom 23. bis zum 25. Februar. In den Tagen davor präsentieren die Rennställe ihre nagelneuen Boliden.

Doch nicht nur die Autos, auch einige Regeln sind 2023 neu. Die FIFA, der Autosport-Weltverband, adaptierte den Sportkodex – zum Unmut einiger Fahrer. Denn ab sofort ist geregelt, ob und wie sich die PS-Stars über Themen äußern dürfen, die nichts mit dem Sport zu tun haben.

"Die Darstellung politischer, religiöser und persönlicher Ansichten ist untersagt, wenn sie die Grundsätze der Neutralität der FIA verletzen", heißt es im aktuellen Regelwerk. Ausnahme: Wird zuvor schriftlich um Erlaubnis gefragt, könnte grünes Licht gegeben werden.

Außerdem neu verankert: "Es ist generell untersagt, sich mit Sprache oder Gesten abschätzig, angreifend, grob, unverschämt oder ausfällig zu äußern oder ein unangemessenes Verhalten zu zeigen, das bei anderen Menschen zu Beleidigung oder Erniedrigung führen kann. Die FIA schützt die Menschenrechte und die Menschenwürde, sie duldet keine Diskriminierung punkto Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, sexueller Ausrichtung, Herkunft, Sprache, Religion, philosophischer und politischer Ansichten, Familiensituation oder Behinderung. Sie wird bei Zuwiderhandlung entschlossen vorgehen."

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    Einige Piloten fürchten nun, beim Kodex-Update handle es sich um eine Art "Maulkorb". In der Vergangenheit traten Superstars wie Lewis Hamilton oder Sebastian Vettel immer wieder in T-Shirts mit gesellschaftskritischen Botschaften auf oder machten auf Missstände aufmerksam. Das ist künftig ohne dem Okay der Regelhüter untersagt. 

    "Wir sollten etwas sagen dürfen, wenn wir das wollen"

    Alfa-Romeo-Routinier Valtteri Bottas, sonst als ruhiger Zeitgenosse bekannt, versteht die Welt nicht mehr. "Ich mag Politik nicht. Was ich liebe, das ist der Rennsport, aber Politik gehört nun mal zu unserer Gesellschaft", sagt der Finne. "Ich finde, die Formel 1 machte einen guten Job, um auf gewisse Zusammenhänge aufmerksam zu machen. Und mir hat gefallen, wie einige Piloten für etwas eingetreten sind, wie Sebastian. Ich verstehe nicht, wieso man uns kontrollieren will. Wir sollten etwas sagen dürfen, wenn wir das wollen."

    Wer gegen den Kodex verstößt, muss übrigens mit einer Strafe rechnen.

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