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Formidabler Formentor: Der erste Cupra im Test

Cupra, das sagt noch nicht vielen was. Dabei handelt es sich um die neue sportliche Submarke von Seat, die viel PS zu verträglichen Preisen bietet.

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    Bullige Schnauze
    Bullige Schnauze
    Jörg Michner

    Ende Februar feiert die Marke Cupra ihren erst dritten Geburtstag. Das erste Auto, der Formentor, ist allerdings vor weniger als einem Jahr erstmals präsentiert worden. Cupra steht eigentlich für CUP RAcer und war früher bei Seat der Name für alle sportlichen Modelle und auch jene, die im Motorsport eingesetzt wurden.

    Der Formentor baut allerdings auf keinem Seat auf sondern wurde komplett neu entwickelt. Insgesamt wird es neun verschiedene Antriebe geben (Benziner, Diesel, Plug-in Hybrid). Den Einstieg macht ein 150 PS starker TSI-Motor ab 32.970 Euro. Wir fuhren jedoch die Spitzenvariante, den Formentor VZ. Der hat 310 PS, 400 Nm, ein 7-Gang-DSG und Allradantrieb.

    Der startet bei 51.720 Euro, einige Extras wie Matt-Lackierung, Brembo-Bremsanlage, Leder-Paket und Panorama-Glasdach erhöhen den Preis unseres Fahrzeugs auf 61.579 Euro. Das ist natürlich nicht wenig, aber grob gesagt, 300 PS um 50.000 Euro bekommt man selten.

    Vierzylinder mit V8-Sound

    Der Formentor fährt sich wie man es erwarten würde sehr schön sportlich, hat auch trotz der hohen SUV-Form eine gute Straßenlage und macht Spaß. Besonders wenn man im Cupra-Mode unterwegs ist. Das geht zwar zu Lasten des Verbrauchs, der dann zweistellig ist, beschert einem aber ein interessantes Klangerlebnis: Die Auspuffanlage simuliert einen V8-Motor obwohl man nur vier Zylinder hat. Das ist jetzt eine Glaubensfrage, wie gut oder schlecht man das findet. Aber es ist ein Vorgeschmack darauf, was wir in Zukunft immer öfter bei Elektroautos erleben werden.

    Trotz aller Sportlichkeit sitzt man bequem, die Beinfreiheit hinten ist absolut in Ordnung. Bei einer Länge von 4,45 Meter beträgt der Radstand 2,68 Meter und der Kofferraum fasst 420 Liter bei den Allradversionen (ansonsten 450 Liter). Das macht den Formentor absolut alltagstauglich.

    Das Design ist nicht nur außen äußerst gelungen, auch der Innenraum ist sehr ansprechend. Ein großer 12-Zoll-Infotainment-Touscreen und ein 10,25 Zoll großes digitales Cockpit bieten viel Platz für alle Informationen. Einzig, bei der Übersichtlichkeit und der Intuitivität des Infotainment-Systems, das von Seat übernommen wurde, happert es.

    Navi denkt mit

    Das Navi merkt sich automatisch die letzten bzw. häufigsten Destinationen, an denen man war, ohne das man sie vorher eingegeben hat, und bietet sie auf Fingerdruck zur Schnellwahl aus. Das ist praktisch. Gut ist auch der sehr kleine Schalthebel, da die Gangwahl elektronisch erfolgt. Damit hat man einfach mehr Platz auf und oberhalb der Mittelkonsole.

    Die Sportlichkeit des Formentor wird nochmal durch die Sportschalensitze unterstrichen, und dass sich der Startknopf direkt am Lenkrad befindet. Übrigens Lenkrad: Die Lenkradheizung ist dreistufig, was ebenfalls selten und praktisch ist.

    Alles in allem ist der Formentor VZ ein richtig tolles Auto. Er sieht sehr gut aus und hebt sich nicht nur wegen seines Logos von der Masse ab. Als kleiner Exot drehen sich die Leute häufig nach ihm um. Und, auch ganz wichtig: das Preis-Leistungs-Verhältnis passt, wenn man viel Power haben will.