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Forscher entdecken Michelangelos einzige Bronzen

Heute Redaktion
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Bild: Chris Radburn (PA)

Die Bestätigung ist noch ausständig, aber das ist der einzige Grund, warum die britischen Kunstforscher nicht vor Freude nackt auf der Straße tanzen. Zwei Bronzestatuen sind die wahrscheinlich letzten Skulpturen, die Michelangelo jemals geschaffen hat.

Es gebe neue Beweise, dass zwei etwa einen Meter große, nackte Reiter dem Künstler zuzuschreiben seien, teilten am Montag Kunstexperten in Cambridge mit. Sicher können sich die Experten erst im Juli sein, bis dahin dauern die Untersuchungen noch an.

Bisher nahm man an, dass keine einzige von Michelangelos Bronzestatuen die Jahrhunderte überdauert hat. Die beiden nun zur Debatte stehenden Skulpturen zeigen einen älteren und einen jüngeren Mann, die auf Panthern reiten. Im 19. Jahrhundert waren sie schon einmal Michelangelo zugeschrieben worden, dies wurde in den folgenden Jahren aber verworfen.

Neue Michelangelo-Skizzen aufgetaucht, die Panther-Reiter zeigen

Der emeritierte Cambridge-Professor Paul Johannides fand jedoch im vergangenen Herbst Kopien vergessener Skizzen von Michelangelo, die einen muskulösen Mann auf einem Panther zeigten. Diese interpretieren die Forscher als Entwurf für die ungewöhnlichen Skulpturen. Die Statuen entstanden den Untersuchungen zufolge zwischen 1500 und 1510. In Stil und Anatomie ähneln sie nach Ansicht der Wissenschafter anderen Werken Michelangelos aus dieser Phase.

Ab Dienstag öffentlich ausgestellt

Die Bronzeskulpturen seien "außergewöhnlich kraftvolle und faszinierende Werke", sagte die Konservatorin des Fitzwilliam-Museums, Victoria Avery. Ab Dienstag sind sie in dem Museum für die Öffentlichkeit zu sehen.

 
Michelangelo ist ein Universalgenie der Renaissance und Erschaffer des , der Pietà im Petersdom in Rom und der Deckenfresken in der Sixtinischen Kapelle.