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Forscher: Feinstaub erhöht Corona-Risiko

Wieso ist Italiens Sterberate so extrem hoch? Forscher vermuten Feinstaub und Luftverschmutzung als einen der Gründe.

Heute Redaktion
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Smog in Italien (Symbolbild)
Smog in Italien (Symbolbild)
Bild: picturedesk.com/APA

Die Corona-Pandemie hat Italien - vor allem den Norden - in ein Katastrophengebiet verwandelt. Das ganze Land befindet sich seit Wochen im Ausnahmezustand. Vor allem die hohe Todesrate im Vergleich zu den Erkrankten gibt Rätsel auf. Eine Forschergruppe hat nun einen möglichen Grund identifiziert.

Feinstaubbelastung

Im Fachjournal "Environmental Pollution" stellen Wissenschafter von den Universitäten in Siena und in Aarhus in Dänemark die These auf, dass Feinstaub, also Smog, etwas mit der hohen Sterberate zu tun haben könnte.

Denn die besonders betroffenen Gebiete Lombardei und Emilia Romagna in Norditalien kämpfen seit Jahren mit schlimmer Luftverschmutzung. Im Gegensatz zum Rest Italiens - wo weniger Feinstaubbelastung herrscht - ist dort die Corona-Todesrate um 4,5 Prozent höher.

Atemwege angegriffen

Ein Grund dafür könnte sein, dass die Atemwege der Bewohnerinnen und Bewohner dieser Regionen durch die Luftverschmutzung von vornherein angegriffen und geschwächt waren. Das Coronavirus konnte so bei einer höheren Zahl von Patienten zu schweren Krankheitsverläufen und - mit Überlastung der Spitäler - zu mehr Toten führen.

Die Angaben zum Smog in Italiens wichtigster Wirtschaftsregion haben die Forscher anhand von NASA-Satellitendaten überprüft. Sie sind überzeugt: Die Feinstaubbelastung ist ein Co-Faktor, der die Covid-19-Krankheit erschwert.

Auch Junge gefährdet

Die Studienautoren Bruno Frediani, Edoardo Conticini und Dario Caro zeigen auf, dass auch junge Menschen durch Smog zu den besonders Gefährdeten zählen.

"Die hohe Luftverschmutzung in Norditalien sollte als Co-Faktor berücksichtigt werden, wenn man die hohe Covid-Sterberate unter die Lupe nimmt", heißt es in der Studie.

Vor allem im Winter sind die Smog-Werte in Norditalien ein Problem. Die Städte versuchen mittlerweile, es mit umfangreichen Fahrverboten in den Griff zu bekommen. Dank des landesweiten "Lock-Downs" haben sich die Werte in mehreren Städten deutlich verbessert.

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