Der Rettungseinsatz in St. Martin bei Lofer im Salzburger Pinzgau läuft seit Stunden auf Hochtouren. Ein Forscherteam aus Polen war am Donnerstagabend von Schmelzwasser überraschtund in den Tiefen der Lamprechtsofenhöhle – der längsten Höhle des Bundeslandes – eingeschlossen worden. Noch besteht zu den drei Männern kein Kontakt. Das Land Salzburg hat vier Spezialtaucher der Höhlenrettung angefordert, um zu den Forschern vorzudringen. Sie sollen in den Mittagsstunden vor Ort eintreffen.
"Sie werden dann gleich die Lage erkunden und entscheiden, ob ein Vordringen zu den drei Forschern möglich ist. Wenn ja, wird eine Kommunikation hergestellt, festgestellt, wie der gesundheitliche Zustand ist und wenn nötig Zusatzmaterial zu ihnen gebracht", fassen Manfred Pongruber, Katastrophenschutzreferent der Bezirkshauptmannschaft Zell am See, und Einsatzleiter Gernot Salzmann von der Höhlenrettung Salzburg zusammen.
Noch sei der Wasserpegel allerdings zu hoch. Wann die Polen aus der Höhle gerettet werden können, ist laut den Helfern schwer abschätzbar. "Eine Prognose, wann sie raus können, ist derzeit nicht möglich. In den nächsten Tagen könnte das möglich sein. Sie können jedenfalls nicht heraus tauchen, denn dafür muss man ein absoluter Spezialist sein", erklärt Wolfgang Gadermayr, Höhlenretter und Geologe.
Derzeit sind neben den Behörden und der Höhlenrettung auch die Freiwillige Feuerwehr, die Polizei und das Rote Kreuz vor Ort. "Wir haben das gemeinsame Ziel, die drei eingeschlossenen Personen sicher aus der Höhle zu bringen. Wann das möglich ist, kann man noch nicht sagen", so Manfred Pongruber.