Gesundheit

Forscher warnen vor Coronawelle schon im Juli

Zwar geht die 7-Tage-Inzidenz weiter zurück, allerdings sorgen neue Daten zu den Omikron-Varianten BA.2.12.1, BA.4 und BA.5 für düstere Prognosen.

Clemens Pilz
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Das Coronavirus mutiert weiter und sorgt mit neuen Varianten für Welle auf Welle.
Das Coronavirus mutiert weiter und sorgt mit neuen Varianten für Welle auf Welle.
Getty Images/iStockphoto

Während die Zahl der Spitalspatienten, die wegen Corona in Behandlung sind, zurückgeht, werden Befürchtungen über eine neue Coronawelle schon im Juli laut. Demnach könnten vor allem die Subvarianten BA.4 und BA.5 eine bestehende Immunität – etwa durch Impfungen oder schon durchgemachte Corona-Verläufe – deutlich besser umgehen als BA.2. Das geht etwa aus einer Studie der Columbia-Universität in New York hervor.

Es wird darin nicht nur die Widerstandsfähigkeit der bestehenden Antikörper gegen die neuen Subvarianten angezweifelt, sondern es werden auch Durchbruchsinfektionen bei Geimpften als deutlich wahrscheinlicher eingeschätzt. In den USA, Südafrika und Portugal haben BA.4/5 schon zu einem neuerlichen Anstieg der Infektionszahlen geführt. In den Vereinigten Staaten etwa liegt die Zahl der täglichen Neuinfektionen bei mehr als 100.000 das ist fünfmal so viel wie vor einem Jahr.

Anstieg schon im Sommer

Auch in Österreich halten Experten eine neuerliche Welle vor diesem Hintergrund für wahrscheinlich. Der Molekularbiologe Ulrich Elling vom Imba-Institut an der Akademie der Wissenschaften twitterte etwa: "Die Daten zu BA.4/5 werden immer klarer. Es läuft bei uns wahrscheinlich auf eine Welle im Juli raus. Soviel zu 3 Monaten Maskenpause ..." Zumindest im öffentlichen Verkehr, wo Menschen keinen Abstand zueinander halten können, hält er die Maskenpflicht für unabdingbar. Der Leiter an der Pneumologie in Floridsdorf, Arschang Valipour, sieht durch neuerliche Impfungen derzeit keinen wesentlichen Mehrwert gegen die neuen Subvarianten. Es brauche daher einen angepassten Impfstoff und neue Schutzstrategien für den Frühherbst.

Herbst als große Unbekannte

Auch der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker sieht "eine schwierige Situation" auf Österreich zukommen. BA.4/5 werde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als sehr bedenklich und gefährlich eingestuft. "Wir wissen, dass die jetzt in diesen Wochen die Situation übernehmen wird. Und wir wissen daher schon gar nicht mehr genau, ob es nicht passieren kann, dass wir auch im Juli einen Mugel in den Infektionszahlen nach oben bekommen, möglicherweise einen größeren Mugel, also eine wirkliche Welle hineinbekommen, und jedenfalls ist der Herbst noch die riesengroße Unbekannte."