In der FP-Niederösterreich rumort es jetzt wieder. Die Rede ist von einer Ablöse von Landesparteichefin Barbara Rosenkranz. Doch diese kündigt Widerstand an.
"Wir müssen wieder Geschlossenheit zeigen." In Reaktion auf Gerüchte um ihre bevorstehende Ablöse erteilte FP-NÖ-Landesparteiobfrau Barbara Rosenkranz am Montag innerparteilichen, an die Medien getragenen Querelen eine Absage und forderte dazu auf, andere Vorschläge "auf den Tisch zu legen". Eine "Zerreißprobe" vier Monate vor der Nationalratswahl sei "keine gute Idee" und wäre parteischädigend.
Rosenkranz stellte klar, dass es einen Wechsel an der Spitze nicht ohne - außerordentlichen - Landesparteitag geben werde. Vor einem Jahr mit 94,1 Prozent in dieser Funktion bestätigt würde sie sich einer Kampfabstimmung stellen, erklärte sie auf Anfrage. Die derzeitige Obmanndebatte sei nicht nachvollziehbar, es habe in den vergangenen Wochen auch keine Vorstandssitzungen gegeben - eine solche soll nun aber demnächst folgen.
Noch schärfer formulierte es Leopold Mayerhofer, Chef der freiheitlichen NÖ Gemeinderäte: "Wir brauchen kein zweites Knittelfeld", erinnerte er an die Folgen des Putsches beim Delegiertentreffen 2002. Mayerhofer betonte unter Hinweis auf die Stimmung bei den Funktionären, dass eine "Zerreißprobe" der FPÖ Niederösterreich schaden würde. "Unnötigerweise" würden Spannungen erzeugt - mit dem Resultat, dass sich die Menschen abwenden würden, warnte er. "Nur miteinander können wir Große klein machen", appellierte Kammerrat Gottfried Pfeifer, "zusammenzuhalten" und "nichts kaputt zu machen".
Waldhäusl: "Weg frei machen"
Der als ihr Gegenspieler kolportierte geschäftsführende Klubobmann Gottfried Waldhäusl, riet Rosenkranz hingegen, den Weg "freizumachen". „Einen Parteitag mit einer Kampfabstimmung würde ich der Partei nicht zumuten“, meinte Waldhäusl am Montag im Mittagsjournal des ORF-Radios NÖ.
Er wolle ein Ende des Streits vor dem Sommer, habe aber keine Ambitionen, Obmann zu werden. Es gehe darum, „gestärkt in die Nationalratswahl zu gehen und endlich wieder Wahlen zu gewinnen“.
Rosenkranz habe im Landesparteivorstand keine Unterstützung mehr, verlangte Waldhäusl laut ORF NÖ, ein "Zeichen für die Zukunft setzen“. Eine mögliche Spaltung der Partei schloss er aus.