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FP: Stadtwache in Linz soll auch Sozialarbeit machen

Heute Redaktion
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Die Stadtwache Linz soll künftig auch Sozialarbeit übernehmen.
Die Stadtwache Linz soll künftig auch Sozialarbeit übernehmen.
Bild: fotokerschi.at

Der Ordnungsdienst in Linz soll künftig auch Sozialarbeit übernehmen. Das fordert die FPÖ. Sie hat drei Varianten vorgelegt. Die Grünen lehnen strikt ab.

Konkret können sich die Freiheitlichen drei verschiedene Varianten für eine "Aufwertung" des Ordnungsdienstes vorstellen.

1) Anstellung eines eigenen Sozialarbeiters

Vorteil laut FP ist die "hohe Kompetenz", Nachteile sind hohe Personalkosten und dass die Sozialarbeiter für die klassischen Aufgaben des Ordnungsdienstes wohl überqualifiziert sind.

2) Zukauf von Sozialarbeitern bei Bedarf

So soll es funktionieren: Bei Bedarf werden von Vereinen, NGOs oder Unternehmen "Kompetenzen" zugekauft. Auch hier sind vor allem die Kosten ein Problem. Denn: Sie sind nur schwer kalkulierbar, laut FP ist zudem ein kurzfristiger Einsatz nur schwer machbar, weil dieser Zukauf ja langfristig geplant werden muss.

3) Schulung eigener Mitarbeiter

Diese Variante hat laut FPÖ die meisten Vorteile. Sie sei kostengünstigt und noch dazu könne man die bisherigen Mitarbeiter durch die Perspektive einer Weiterbildung besser ans Unternehmen binden. Nachteil: Die Fachkompetenz wäre natürlich nicht so hoch wie bei den "Profis" aus dem Sozialbereich.

Vizebürgermeister Detlef Wimmer (FPÖ): "Die kommende Aufwertung des Ordnungsdienstes begrüße ich sehr". Erfahrene Mitarbeiter könnten mehr Verantwortung übernehmen, die Effizienz weiter steigern. Laut Wimmer könnten Sozialarbeiter "als punktuelle Ergänzung" eingesetzt werden.

Am Montag wurden die Pläne im zuständigen Ausschuss präsentiert. Nun haben die anderen Parteien drei Wochen Zeit, ihr Feedback zu geben.

Grüne: "Verhöhnung der Probleme"

Die Grünen haben nicht so lange gebraucht. Sie kritisierten die Pläne schon vor der Sitzung heftig. Der Ausbau von Streetwork sei in Linz zwar überfällig. Aber: "Dass diese Arbeit dieselbe Organisation übernehmen soll, die den Auftrag hat BettlerInnen zu kontrollieren und letztendlich zu vertreiben, ist eine Vermischung der Aufgaben und kommt einer Verhöhnung der Probleme der Ärmsten der Gesellschaft gleich", kritisieren Alexandra Schmid und Marie-Edwige Hartig, Gemeinderätinnen der Grünen Linz.



(rep)