FP-Waldhäusl: "Was hat das Land zu verbergen?"

FP-Klubomann Gottfried Waldhäusl plaudert im Sommergespräch über in Ungnade gefallene Parteikollegen, den VP-Machtrausch in NÖ, die anzustrebende neue Lehrer-Qualität oder die seiner Ansicht nach mangelnde Kontrolle im Land. Er ist aber auch selbstkritisch, weil er den Mund manchmal zu voll nimmt

Heute: Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler will die Gewerkschaften auflösen. Sie auch?
Waldhäusl: So wie die Gewerkschaften momentan agieren, sind sie zum Krenreiben. Weil sie teilweise Handlanger der Parteien sind.
Was heißt das konkret?
Arbeitnehmer und Familien können sich heute das Leben kaum mehr leisten. Wo ist der Protest der Gewerkschaften?
Apropos - die Lehrergewerkschaft ist doch sehr aktiv, oder?

An einer Diskussion des Lehrerdienstrechtes führt nichts vorbei. Fortbildungen haben in den ohnehin gut 14 Wochen Urlaub stattzufinden, auch haben Lehrer für Nachmittagsbetreuung zur Verfügung zu stehen. Es ist nicht einzusehen, dass Eltern auch noch die Bildungspolitik übernehmen müssen.

FP-Obmann Heinz-Christian Strache hat jetzt Werner Königshofer nach dessen hetzerischen Aussagen aus der Partei ausgeschlossen. Für Sie nachvollziehbar?

Ja, denn man soll den Mund halten, wenn es sinnvoll ist. Und ich bin selbst einer, der diesen manchmal zu voll nimmt.

Sie haben mit der Forderung nach chemischer Kastration für Sexualstraftäter aufhorchen lassen

und bin damit im Landtag abgeblitzt. Dabei handelt es sich bloß um eine Behandlungsmethode, die keineswegs endgültig ist. Laut einer Umfrage wären übrigens 70 Prozent der Österreicher dafür!

Wenn Sie einen politischen Wunsch frei hätten?

Kontrolle der Landesfinanzen durch den Landesrechnungshof und nicht durch die Gemeindeaufsichtsbehörde. Der VP-Machtrausch scheint keine Grenzen zu kennen. Aber: Nur wer was zu verbergen hat, kontrolliert sich selbst, oder?
Abschließend - was machen Sie im Urlaub?

Ich werde nur tageweise wegfahren, in der zweiten Augusthälfte aber auf jeden Fall nach Lofer zum Rafting und Paragleiten! Ich freue mich schon!

Interview führte Karl Müllauer