Niederösterreich

FP will "Skandal in Spitalsküche lückenlos aufklären"

Mehr als zwei Jahre lang soll der Küchenchef im Klinikum Wr. Neustadt alte Lebensmittel verkocht und frische Produkte abgezweigt haben.

Heute Redaktion
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Das Spital in Wr. Neustadt
Das Spital in Wr. Neustadt
Bild: Daniel Schreiner

Mehr als zwei Jahre lang soll der Küchenchef im Landesklinikum Wiener Neustadt alte Lebensmittel verkocht und frische Produkte für seine eigene Cateringfirma abgezweigt haben. Zwei weitere Spitäler sollen noch betroffen sein. Auch Dienstpläne sollen gefälscht worden sein - mehr dazu hier. Der Schaden soll mehr als 100.000 Euro betragen.

"Das ist ein Mega-Skandal"

„Das ist ein Mega-Skandal, wo das Controlling vollkommen versagt hat und die Patienten diesem Hygiene-Skandal hilflos ausgesetzt waren. Das muss restlos aufgeklärt werden und darf nie wieder passieren“, fordert FPÖ-Landespartei- und Klubobmann im NÖ Landtag, Udo Landbauer, Konsequenzen für den zuständigen Vorstand für Personal, Konrad Kogler. „Über zwei Jahre lang wurde weggeschaut und letztlich sollte der Skandal vertuscht werden. Jeder Österreicher, der zu schnell fährt, wird sofort gestraft. Die NÖ-Landeshauptfrau muss jetzt eingreifen, reinen Tisch machen und für den Rücktritt des Vorstands sorgen“, wird Landbauer in einer Aussendung zitiert.

FPNÖ-Klubobmann Udo Landbauer
FPNÖ-Klubobmann Udo Landbauer
FPNÖ

"Das kann es wirklich nicht sein"

Zum Hygiene-Skandal gesellt sich auch noch der Verdacht des gewerbsmäßigen Betruges bzw. der Untreue - mehr dazu hier. Eine Sprecherin des Landeskrankenhauses Wiener Neustadt meinte, dass die Angelegenheit intern geregelt worden sei. „Es geht hier um schwere strafrechtlich relevante Vorwürfe, die von der Landesgesundheitsagentur flapsig beiseite geschoben werden. Offenbar wird von höchster Ebene die schützende Hand über den Küchenchef, der selbst ÖVP-Gemeinderat war, gehalten. Das kann es wirklich nicht sein“, so Landbauer.

Anfrage eingebracht

Der FPÖ-Klubobmann habe bereits eine Anfrage eingebracht und fordert die "lückenlose Aufklärung". Unter anderem will Landbauer wissen, ob ausgeschlossen werden kann, dass verdorbene/ungenießbare Lebensmittel verkocht wurden? In welcher Höhe der mutmaßliche Schaden liegt? Warum es in diesem Zusammenhang noch keine Anzeige gegen die beiden ehemaligen Mitarbeiter gab? Inwiefern seitens der NÖ Landesgesundheitsagentur den Vorwürfen nachgegangen wurde? Wie kann es sein, dass mutmaßlich kriminelle Verbringungen während der Dienstzeit und die Verfälschung von Dienstplänen unbemerkt blieben?

„Die zuständige Landesgesundheitsagentur muss auch darlegen, welche Maßnahmen gesetzt werden, um derartige Missstände in Zukunft zu verhindern“, so Landbauer.

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