Politik

FPK-Kampfhähne: Ragger triumphiert über Krenn

Heute Redaktion
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Am Sonntag fand der richtungsweisende Parteitag der FPK nach der desaströsen Wahlniederlage in Kärnten statt. In einer Kampfabstimmung um den Posten des Obmanns behielt Christian Ragger die Oberhand und triumphierte über Herausforderer Matthias Krenn.

Mit Spannung wurde die Kampfabstimmung um das Amt des neuen Parteichefs zwischen Landesrat Christian Ragger und dem Bad Kleinkirchheimer Bürgermeister Matthias Krenn erwartet. Die Bergkapelle Hüttenberg eröffnete den außerordentlichen Landesparteitag der FPK in St. Veit an der Glan dementsprechend mit Marschmusik.

Landesrat Christian Ragger wurde dann mit 76,26 Prozent der 337 gültigen Delegiertenstimmen zum neuen Parteichef gewählt. Sein Gegenkandidat Matthias Krenn erhielt nur 23,74 Prozent. Schon während der Reden der Kandidaten war im Saal deutlich mehr Zuspruch für Ragger zu spüren. Die Kür des neuen Parteiobmanns fand in einem geheimen Wahlgang statt.

Ragger will Fusion mit FPÖ

Ragger hat in seiner Rede eine Wiedervereinigung mit der FPÖ angedeutet, die Leistungen seiner Partei gewürdigt und unter frenetischem Jubel der Delegierten an Jörg Haider erinnert. Eine Umfrage bei der Basis zeige, dass es den Wunsch nach einem gemeinsamen Weg mit der FPÖ gebe, sagte Ragger. So habe man bisher 30 Prozent der Fragebogen zurückbekommen und 91 Prozent hätten sich dafür ausgesprochen.

Ragger räumte aber auch Fehler seiner Partei ein. Daher brauche man jetzt ein Leitbild und einen Verhaltenskodex. "Wenn jemand etwas ausgefressen hat, muss er sein Mandant zur Verfügung stellen, anders wird es nicht gehen", stellte er klar. Zu Krenn sagte er: "Ich glaube, dass du einiges Wahres gesagt hast." Aber er wolle sich nicht mit der Vergangenheit aufhalten, sondern in die Zukunft blicken.

Ragger räumte unter großem Applaus der Delegierten auch ein, dass es kritische Geister in der Partei geben müsse und diese Kritik auch nach innen getragen werden sollte. Die freiheitlichen Wähler hätten ihnen einen Denkzettel verpasst, 37.000 von ihnen seien nicht zur Wahl gegangen und die müsse man wieder zurückholen, meinte er.

Krenn attackierte Ragger wegen Wahlschlappe

Herausforderer Matthias Krenn hat seine Niederlage mit Gelassenheit zur Kenntnis genommen. "Wir haben erreicht, dass ab sofort auch kritische Stimmen in der Partei wahrgenommen werden müssen", sagte Krenn in einer ersten Reaktion und meinte davor in seiner Rede, viele Gründe hätten dazu geführt, dass die FPK am 3. März bei der Landtagswahl "brutal bestraft" worden sei. Dabei sei aber "unsere ganze freiheitliche Regierungsmannschaft, alle vier, und nicht nur Teile davon, abgewählt worden, so Krenn.

"Auch Du, lieber Christian Ragger, hast eine wesentliche Mitschuld an der Niederlage. Du hast als Sozialreferent trotz eindringlicher Warnungen den unseligen Pflegeregress durchgepeitscht", erklärte Krenn den Delegierten. Zudem habe bis zum heutigen Tag "eine ehrliche Aufarbeitung der Ursachen für das Wahldebakel nicht wirklich stattgefunden". Das in den vergangenen Wochen "oft strapazierte Wort Demut verkommt leider auch bei uns immer öfter zu einer leeren Worthülse", so Krenn.

"Das einzig Neue ist, dass wir heute drei Regierungsmitglieder elf Abgeordnete und einen Bundesrat weniger haben", so Krenn. "Machen wir Schluss mit einer Politik, die von den Menschen immer öfter als arrogant empfunden wurde und immer öfter leer Versprechungen beinhaltet hat", rief Krenn den Delegierten zu. Er forderte auch das Ende "einer Politik der Drüberfahrens, die von oben herab gemacht wird, in der Seilschaften mehr Gewicht haben als die Meinung eines einzelnen Mitgliedes unserer Gesinnungsgemeinschaft."

Strache Ehrengast

FPÖ-Bundesparteichef Heinz-Christian Strache war die Zufriedenheit über den Wahlausgang deutlich anzusehen. "Ich nehme das Ergebnis zur Kenntnis. Die Kärntner Freunde haben eine klare Entscheidung getroffen", meinte Strache, der als Ehrengast anwesend war.

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