Politik

FPÖ-Casinos-Manager soll "blinde Flecken" haben

Heute Redaktion
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Noch-Vorstand Peter Sidlo.
Noch-Vorstand Peter Sidlo.
Bild: picturedesk.com

Vernichtender kann ein Manager kaum beurteilt werden. Headhunter Egon Zehnder hielt den FPÖ-Wunschkandidaten Sidlo für ungeeignet – dennoch bekam er den Casinos-Vorstandsjob.

Kein Wunder, dass die Korruptionsstaatsanwaltschaft nach Vorliegen der Personalakte von Casinos Austria-Vorstand Peter Sidlo mehrere Razzien anordnete.

Mangelnde Qualitäten

In einer anonymen Anzeige war nämlich von Postenschacher bei der Besetzung des Top-Jobs im staatsnahen Glücksspielunternehmen die Rede. Die Bewertung der Managerqualitäten von Sidlo durch den Headhunter Egon Zehnder lassen politische Willkür nicht unwahrscheinlich erscheinen.

Wörtlich heißt es: "Aufgrund seines mangelnden Track-Records in einer breiteren Führungsverantwortung (…) würde er in den meisten Auswahlverfahren für den direkten Einstieg in eine (…) CFO-Funktion wahrscheinlich keine Berücksichtigung finden."

Keine Erfahrung

Festgestellt wird, dass er nur im deutschen Sprachraum aktiv war. Zudem werden ihm "blinde Flecken" im eigenen Erfahrungsprofil attestiert. Dafür würde er aber sehr selbstbewusst auftreten.

Bekanntlich bekam Sidlo dennoch den Job – auch deshalb, weil die Headhunter-Kritik verheimlicht wurde. Weder Sidlo noch Aufsichtsrat Walter Rothensteiner waren für "Heute" erreichbar.

Casino-Affäre: Kurz, Löger involviert?

Ärger für Ex-Finanzminister Löger (VP): Er soll Casinos-Aufsichtsratschef Rothensteiner angewiesen haben, "beide Regierungsfarben im neuen Vorstand durchzusetzen, da dies der FPÖ verbindlich zugesagt wurde", heißt es in der Sachverhaltsdarstellung, aus der das Portal eu-infothek.com zitiert. Auch Ex-Kanzler Kurz soll vom Deal gewusst haben. Er habe sich mit Strache abgesprochen.