Österreich

FPÖ-Mölzer am Weg zum Ball mit Farbe attackiert

Heute Redaktion
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Die Demos gegen den Akademikerball der FPÖ in der Wiener Hofburg liefen auf Hochtouren. Laut Twitter hatte sich eine Ballbesucherin sogar mit Pfefferspray gegen Demonstranten "verteidigt", der freiheitliche Europaparlamentarier Anderas Mölzer wurde mit Farbbeuteln attackiert.

Die Demos gegen den Akademikerball der FPÖ in der Wiener Hofburg liefen auf Hochtouren. Laut Twitter hatte sich eine Ballbesucherin sogar mit Pfefferspray gegen Demonstranten "verteidigt", der freiheitliche Europaparlamentarier Anderas Mölzer wurde mit Farbbeuteln attackiert.

Andreas Mölzer, freiheitlicher Europaparlamentariar, hingegen soll mit Farbe angegriffen worden sein. Mehrere Farbbeuteln flogen auf den Ballbesucher. Auf Twitter meldete er sich später vom BVall in der Hofburg zu Wort, sprach von Attacken mit Farbbeuteln und Stinkbomben und dass Frauen in seiner Begleitung bespuckt wurden.

! Um sich vor den Demonstranten zu schützen, habe sich - laut Twitter - eine Ballbesucherin mit Pfefferspray bewaffnet und dieses auch eingesetzt. Dabei hat ein Polizist Pfefferspray in die Augen bekommen und wurde dadurch verletzt.

Sperrzone für Journalisten

Die Polizei scheint überfordert gewesen zu sein, denn Journalisten wurden trotz Akkreditierung und Ausweis nicht in die Sperrzone für den Akademikerball rund um die Hofburg gelassen. Die Begründung der Beamten: Den Akkreditierungs-Schein könne jeder einfach kopieren und die Identität der Journalisten könne nicht zweifelsfrei festgestellt werden.

Der Pressesprecher der Polizei war zu dem Zeitpunkt nicht erreichbar. Unfassbares Zitat eines Beamten vor Ort: "Wir sind derzeit führungslos und haben keinen Plan. Wir sollen nach jemandem mit goldenen Streifen auf der Uniform Ausschau halten. Vorher geht gar nichts." Durchgelassen wurden nur "offensichtliche Touristen, die eine fremde Sprache sprechen". Für viele Medienvertreter war an der Absperrung Schluss. Erst nach minutenlangem Diskutieren und nach Eintreffen des Pressesprechers wurde man in die Sperrzone gelassen.

Das tat sich vor dem FPÖ-Ball:

Im Vorfeld hat der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) Vertretern der Grünen und Alternativen Studenten (GRAS) bei einer ÖH-Versammlung das Angebot unterbreitet, sich am vor Ort selber ein Bild der Veranstaltung zu machen. Dieses wurde von den Ballgegnern jedoch dankend abgelehnt. Der RFS wettert nun gegen den "faschistischen Strukturen" bei GRAS. Gegen den Akademikerball wird heftig demonstriert.

In einer Aussendung kurz vor dem umstrittenen Akademikerball in der Wiener Hofburg kommentierte Alexander Schierhuber, Bundesobmann des RFS, die Reaktion der GRAS wie folgt: "Ich finde es sehr schade, dass die GRAS ihre eigenen basisdemokratischen Werte über Bord werfen, und ihren Mitgliedern verbieten sich eine eigene Meinung zu bilden. Ich bedaure es sehr, dass das Demokratieverständnis in den höchsten Reihen der ÖH derart unterentwickelt ist. Der RFS hätte sich gefreut, wenn Janine Wulz & Co Wort gehalten hätten. Ein autoritärer Führungsstil, wie jener der GRAS riecht jedoch nach faschistischen Strukturen. Und solche Leute haben ohnehin nichts am Akademikerball verloren".

Auf Nachfrage von "Heute.at" rechtfertigte man das Fernbleiben von GRAS-Vertretern beim Akademikerball damit, dass ohnehin bekannt sei, welche Gesinnungsgenossen an der Veranstaltung teilnehmen. Der Ball sei "kein harmloses Tanzevent. Das zeigen die Größen der europäischen Rechten, die in den vergangenen Jahren den Ball besuchten. Führende Persönlichkeiten vom französischen Front National, der belgischen Vlaams Belang, der italienischen Lega Nord, der deutschen NPD und der ungarischen Jobbik-Partei waren anzutreffen."

Gleichzeitig rufen die Ballgegner dazu auf, an teilzunehmen, um sich "gegen eine Verharmlosung dieses Vernetzungstreffen der Ewiggestrigen" zu positionieren.