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Hofer wird Parteichef und bekommt viel mehr Macht

Heute Redaktion
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Norbert Hofer wird am Samstag wohl offiziell zum FPÖ-Parteichef gewählt.
Norbert Hofer wird am Samstag wohl offiziell zum FPÖ-Parteichef gewählt.
Bild: picturedesk.com

Am FPÖ-Parteitag am Samstag in Graz wird Norbert Hofer offiziell zum Parteichef gewählt. Kickl wird Stellvertreter. Aber: Lässt sich Hofer auch gleich noch mit mehr Macht ausstatten als sein Vorgänger?

Strache, Kickl, Hofer. Schon lange hat man nicht mehr so viele Namen gehört, wenn es um die Führung der FPÖ ging. Als Spitzenkandidat für die Nationalratswahl durfte sich Norbert Hofer bisher nur "designierter Parteichef" nennen. Erst am Samstag, am FPÖ-Parteitag, wird er als solcher offiziell gewählt.

Dass es dabei Überraschungen geben könnte, darüber spekulierten die Medien im Vorfeld gerne. Aber der da immer wieder ins Spiel gebrachte Herbert Kickl dementiert das bei jeder Gelegenheit. Wer ist der Chef in der FPÖ? "Norbert Hofer", sagte er ganz bestimmt bei einem Wahlkampfauftritt in einer Justizanstalt.

Kickl soll am Parteitag offiziell zu Hofers Stellvertreter gewählt werden.

Mehr Macht für Hofer

Interessant auch die weiteren Anträge, über die die FPÖ-Delegierten abstimmen sollen. Norbert Hofer wird sich im Zuge seiner Wahl zum Parteichef, so wird vermutet, auch gleich mit weitreichenderen Befugnissen ausstatten lassen als sein Vorgänger. So hat es auch Sebastian Kurz bei der Übernahme der ÖVP gemacht und sich etwa Durchgriffsrechte bis in die tiefsten Ebenen der Landeslisten gesichert.

Bekommt der entsprechende Antrag eine Mehrheit, würde die Bundessatzung der Partei verändert. Bei "Gefahr in Verzug" soll der Obmann in Zukunft die Mitgliedschaft "eines jeden Parteimitglieds suspendieren" und "in besonderen, dringlichen und schwerwiegenden Fällen" sogar beenden können.

Türkis-Blau per Beschluss

Noch ein brisanter Beschluss: Hofer will sich von den FPÖ-Delegierten auch absichern lassen, dass die FPÖ weiterhin nach einer unbedingten Fortsetzung der vergangenen Koalition streben wird. Es soll auch über einen Leitantrag abgestimmt werden in dem steht: "Die zuständigen Organe der FPÖ mögen darauf hinarbeiten, dass das gemeinsam mit der ÖVP ausgearbeitete Regierungsprogramm (..) in Zukunft vollständig umgesetzt werden kann (...)".

Fest steht: 845 Delegierte der freiheitlichen Partei werden in Graz am Samstag einen neuen Parteichef wählen der, mit ziemlicher Sicherheit, Norbert Hofer heißt.

Er wird - auch wenn er sich noch von seiner fiebrigen Krankheit erholt - anwesend sein. Sein Vorgänger, Heinz-Christian Strache, nicht. Auch Straches Frau Philippa hat abgesagt, obwohl sie - anders als ihr Ehemann - als Listendritte an sehr prominenter Stelle für die Wahl kandidiert.

"Heute"-Wordrap mit Norbert Hofer: