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FPÖ schießt gegen Literatur-Förderungen scharf

Heute Redaktion
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"Befreien wir die Kultur aus dem Spinnennetz der Linken", hieß eine Pressekonferenz, zu der die freiheitliche Kultursprecherin Heidemarie Unterreiner geladen hatte.

"Befreien wir die Kultur aus dem Spinnennetz der Linken", hieß eine Pressekonferenz, zu der die freiheitliche Kultursprecherin Heidemarie Unterreiner geladen hatte. Dabei schoss sie unter anderem gegen Autorin Elfriede Jelinek. Die setzte sich zur Wehr.

Als Beispiele für die Subventionierung von "Liebkindern der linken Schickeria" nannte sie Ex-MAK-Direktor Noever ("ein Liebkind der linken Kulturmächtigen") und Ex-Leiter der Kunsthalle Wien, Gerald Matt ("ein Liebkind der Ministerin und von Wiens Kulturstadtrat"), sondern auch prominente heimische Autoren: Förderungen an Robert Menasse, Elfriede Jelinek oder Thomas Glavinic zeigten "das erschütternde Zustandsbild der heimischen 'Literaturförderung'".

"Es ist ein System aus Freunderlwirtschaft und Gewohnheitsrecht", hieß es in den schriftlichen Unterlagen. So habe Robert Menasse von 2001 bis 2011 308.957 Euro (davon 19.600 Euro als Übernahme von Übersetzungskosten) vom Kulturministerium erhalten, etwa durch den Ankauf mehrerer Manuskripte des Autors, dem überdies ein Werkstipendium und ein PC finanziert worden seien. Das ergäbe ein monatliches Salär von 2.574 Euro für einen "staatlichen Dauer-Stipendiaten".

Auch Förderungen für Elfriede Jelinek (wobei Unterreiner allerdings auch das Jelinek-Forschungszentrum hinzuzählte) und Thomas Glavinic zählt Unterreiner zu aus öffentlichen Mitteln bezahlten "Belohnungen" politisch Nahestehender. Glavinic etwa lasse sich "seine politischen Äußerungen teuer durch Werkstipendien, Reisestipendien, Arbeitsbehelfe und Übersetzungskosten großzügig abfinden".

Jelinek: "Seit Jahrzehnten kein Cent"

"Ich habe seit einem Staatsstipendium vor Jahrzehnten keinen Cent an Förderungen vom österreichischen Staat bekommen (aber Hunderttausende an Steuern bezahlt). Das Forschungszentrum wird, soviel ich weiß, von der Uni Wien betrieben." So reagierte Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek auf die Vorwürfe.

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