Politik

FPÖ verspricht, nicht mehr an Identitäre zu spenden

FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker hat am Freitag verkündet, dass von nun an keine Spenden mehr an die Identitären geleistet werden.

Heute Redaktion
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Über 700.000 Euro haben die Identitären über ihre Mitglieder eingenommen.
Über 700.000 Euro haben die Identitären über ihre Mitglieder eingenommen.
Bild: picturedesk.com

Eine Liste mit 364 "ausgeforschten Mitgliedern" der Identitären Bewegung sorgt aktuell für Gesprächsstoff, immerhin finden sich darunter auch die Namen dreier aktiver FPÖ-Politiker.

Das Thema hat die Freiheitliche Partei am Freitag beschäftigt. Generalsekretär Christian Hafenecker versprach, dass mit allen Betroffenen ein Gespräch geführt worden sei und von nun an keine Spenden mehr an die rechtsextreme Organisation geleistet würden.

700.000 Euro Einnahmen

Die "Identitären"

Die Identitäre Bewegung in Österreich besteht seit 2012 und geht von der "europäischen Kultur" aus, deren Identität vor allem von einer Islamisierung bedroht sein soll. Die "IBÖ" wird vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes als rechtsextrem eingestuft. Das Logo der Organsiation ist der griechische Buchstabe Lambda. Er wird in gelb auf schwarzem Hintergrund dargestellt.

Aus den Zahlungen, die diese Mitglieder an insgesamt drei Vereine leisten, nahmen die Identitären seit 2012 mehr als 700.000 Euro ein.

Politiker und Söhne

Über die Liste war am Donnerstagabend in der "ZiB2" berichtet worden. Am Freitag folgte eine Bestätigung seitens der Grazer Staatsanwaltschaft. Die Daten stammten demnach alle aus Berichten des Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) an die Staatsanwaltschaft, die im Zuge eines Identitären-Prozesses in Graz angeführt wurden.

Neben den drei FP-Politikern sollen zu den Unterstützern der umstrittenen Bewegung auch zwei Söhne eines bekannten ÖVP-Politikers gehören.

Falsche Mitglieder-Zahl

Die Identitären bestreiten indes die Zahl der Mitglieder und sprechen von einer "politisch motivierten Rufmordkampagne". Es gebe einen Trägerverein, in dem nur eine Handvoll ordentlicher Mitglieder aktiv sei. Darüber hinaus würde es noch rund 300 Aktivisten geben, die auf keiner Liste aufscheinen, weil es keine formelle Mitgliedschaft gebe.

(ek)