Österreich

FPÖ warnt vor Schändung des Wiener Stephansdoms

Heute Redaktion
Teilen
Die FPÖ warnt vor einer Kirchenschändung des Stephansdoms durch Flüchtlinge.
Die FPÖ warnt vor einer Kirchenschändung des Stephansdoms durch Flüchtlinge.
Bild: picturedesk.com

Weil Flüchtlinge auf der griechischen Insel Lesbos eine Kirche geschändet haben sollen, will die FPÖ die Grenzen schließen, damit dies im Stephansdom nicht passiert.

"Erschreckende Meldungen erreichen uns von der Insel Lesbos. Dort haben 'Flüchtlinge' eine Kirche geschändet. Wir müssen unser Wien vor Islamismus schützen! Unserem Stephansdom darf das nicht passieren. Schließen wir die Grenzen, bevor es zu spät ist!", schreibt Wiens Vizebürgermeister und nicht amtsführender Stadtrat Dominik Nepp am Dienstagmnachmittag auf Twitter.

Quellen fehlen

Bei dem geposteten Bild wurden drei Fotos eines offenbar verwüsteten Kircheninnenraums ohne Quellenangabe zusammengebastelt, sie dürften von der Plattform "The Greek Times" stammen, die ebenfalls keine Quelle bekanntgibt und keinerlei weitere Informationen über die Kirchenschändung bereitstellt. Dazu titelt Nepp: "Dominik Nepp", "Damit das dem Stephansdom nicht passiert" und "Kein Platz für Islamisten und Fanatiker".

Von Twitter-Nutzern muss Nepp die Kritik der Hetze und des Hasses einstecken. Nepp stieg erst kürzlich mit der FPÖ in den Wien-Wahlkampf mit dem Slogan "Holen wir unser Wien zurück!" ein – mit den Zusätzen "Keine Gnade für ausländische Kriminelle", "Kein Platz für Islamisten und Fanatiker" sowie "Keine Sozialgeschenke für ausländische Abkassierer".

Bericht: Nepp neue Rassismus-"Speerspitze"

Gleichzeitig wirft er der ÖVP-Grünen-Regierung vor, von einem "kommende Ansturm" an Flüchtlingen überfordert zu sein, fordert wiederholt Grenzschließungen und warnt "vor einer Invasion von IS Terroristen nach Mitteleuropa und insbesondere Österreich". Kritik an Nepps Worten zeigt sich auch im Bericht über antimuslimischen Rassismus in der österreichischen Spitzenpolitik von SOS Mitmensch.

Laut dem Bericht habe es einen Wechsel bei den zentralen politischen Akteuren des antimuslimischen Rassismus gegeben. "Nach dem Ausscheiden von Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus aus der FPÖ, hätten der neue Parteiobmann Norbert Hofer und der neue Wiener Obmann Dominik Nepp die Rolle als Speerspitzen der antimuslimisch-rassistischen Dauerkampagne der FPÖ eingenommen", so SOS Mitmensch. Auf Seiten der ÖVP hätten sich Karoline Edtstadler und Gernot Blümel an der pauschalen Abstempelung und Abwertung von Musliminnen und Muslimen beteiligt, kritisiert die Menschenrechtsorganisation.