Politik

FPÖ-Chef Kickl verrät Moderator in ZIB2 "Geheimnis"

Der neue FPÖ-Parteichef Herbert Kickl (52) erklärte am Sonntag in der "Zeit im Bild 2", wie es mit den Freiheitlichen weitergeht.

Andre Wilding
Teilen
Der neue FPÖ-Chef Herbert Kickl
Der neue FPÖ-Chef Herbert Kickl
Screenshot/ ORF

Herbert Kickl wurde beim FPÖ-Bundesparteitag am Samstag zum 14. Bundesparteiobmann der Freiheitlichen gewählt. Dabei verpasste der 52-Jährige die 90-Prozent-Hürde aber knapp und kam auf insgesamt 88,24 Prozent der Stimmen. Die Blauen sprachen dennoch von einem "großartigen" Vertrauensvotum für Kickl.

"Wir sind ein starker blauer Block", stellte der neue FP-Chef beim Bundesparteitag klar. Und: "Ich will euch in ein neues Hoch führen. (...) Wir schreiben jetzt ein neues Kapitel unserer Erfolgsgeschichte." Und wie diese Erfolgsgeschichte genau aussehen soll, dazu äußerte sich Kickl am Sonntag in der "Zeit im Bild 2".

Dort stand der 52-Jährige nämlich Moderator Martin Thür Rede und Antwort und äußerte sich dabei unter anderem zur Zukunft der Freiheitlichen mit ihm an der Spitze der Partei. Und Kickl stellte gleich zu Beginn klar: "Man hat schon an der Ein-Moderation erkannt, dass Sie und der ORF keine besondere Freude damit haben, dass es der FPÖ sehr, sehr gut geht."

"Immer eine Unschärfe beim Vergleichen drinnen"

Angesprochen darauf, dass er mit 88 Prozent weniger Zustimmung als etwa seine beiden Vorgänger Heinz-Christian Strache und Norbert Hofer erreicht hätte, entgegnete Kickl: "Wenn Sie fair sind, dann muss man die Ergebnisse immer im Kontext sehen. Bei Norbert Hofer war es etwa ein Ergebnis, wo die Partei nach Ibiza mit dem Rücken zur Wand stand."

Und weiter: "Es immer eine Unschärfe beim Vergleichen drinnen. Ich könnte auch hergehen und Sie mit dem ehemaligen ZIB2-Moderator Robert Hochner vergleichen. Ich weiß nicht, welche Beliebtheitswerte er hatte oder sie haben", zeigte sich der FPÖ angriffslustig.

Auf die Frage, ob er mit den 88 Prozent zufrieden ist, erklärte Kickl: "Diese 88 Prozent sind ein Ergebnis, das mir das Vertrauen der Partei bestätigt. Es gibt genug zu tun. Wir haben etwa einen ziemlichen Linksruck mit der SPÖ oder eine ÖVP, die skandalgebeutelt ist. Und auch eine Regierung, wo man jeden Tag nicht genau weißt, ob einer der beiden die Arbeit hinschmeißt".

Im Gespräch mit Martin Thür stellte Kickl auch unmissverständlich klar: "Die FPÖ war immer Mitte-rechts und die FPÖ wird auch Mitte-rechts bleiben. Es geht uns um den Schutz der Grenzen, der Liebe zur eigenen Heimat und das sind alles positive Dinge, die nichts mit Extremismus oder gar Rechtsextremismus zu tun haben."

"Wundert mich nicht, dass Sie falsch zitieren"

Auch seine Einstellung zu den Identitären war in der "Zeit im Bild 2" Thema. Laut Thür hätte Kickl in den letzten Tagen zu diesem Punkt unterschiedliche Aussagen gemacht. "Einerseits haben Sie im "Report" gesagt, der Vorstandsbeschluss würde weiter gelten, dass keine Identitären eine Funktion in der FPÖ haben dürfe. Am nächsten Tag auf Puls24 nannten Sie die Identitären dann ein 'interessantes und unterstützenswertes Projekt'. Was gilt denn nun", wollte Thür wissen.

"Es wundert mich nicht, dass sie falsch zitieren. Ich habe gesagt, es ist ein unterstützenswertes Projekt, wenn man sich gegen den Wahnsinn des EU-Migrationspaktes einsetzt. Und jetzt verrate ich Ihnen noch ein 'Geheimnis'! Es ist auch ein unterstützenswertes Projekt, wenn man sich gegen genmanipulierte Lebensmittel einsetzt, wie es viele NGO's von Links tun. Und es ist auch ein unterstützenswertes Projekt, wenn man sich gegen die Wahnsinnigkeiten wie TTIP und CETA einsetzt. Ich weiß nicht, was da so schwer zu verstehen ist."

Der neue FPÖ-Chef betonte: "Jetzt sag' ich es Ihnen noch einmal! Es wird Ihnen nicht gelingen, mir die Worte im Mund umzudrehen. Wenn Sie gesehen haben, was ich vor einer Woche im ORF-Report gesehen haben, dann würden Sie das verstehen. Ich habe gedacht, dass Sie solide recherchiert haben."

Angesprochen darauf, ob er die "3G-Regeln" der Regierung weiterhin ablehnt, stellte Kickl klar: "Ich tue das, was mir vorgeschrieben wird, was ich tun muss. Doch es sind unsinnige Maßnahmen und keine einzigen Regierungszahlen geben noch etwas her. Gleichzeitig ruiniert man damit die Gastronomie oder Hotellerie."

"Bin ich ein Arzt, Herr Thür?"

Als Moderator Thür wissen wollte, ob man sich aufgrund der Delta-Variante möglichst schnell impfen lassen sollte, konterte der neue FPÖ-Chef: "Bin ich ein Arzt, Herr Thür? Ich würde den Menschen empfehlen, einen Hausarzt zu konsultieren und zu beratschlagen, was für einen das Beste ist."

Und: "Jeder soll selbst entscheiden! Es gibt aber Länder, die diese Zwangsmaßnahmen nicht gehabt haben und die sind nicht schlechter durch die Krise gekommen. Jeder soll sich impfen lassen, der es für richtig empfindet." Auf die Frage, ob Kickl die FPÖ gerne noch einmal in eine Regierungsbeteiligung führen möchte, erklärte er: "Man wäre eine schlechter Obmann, wenn nicht eine Regierungstätigkeit auch ein Ziel wäre. Eine Partei muss Oppositions- und Regierungsfähig sein."

1/56
Gehe zur Galerie
    <strong>18.04.2024: Sexsüchtiger aus Wien hatte seit 2018 keinen Sex mehr.</strong> Lukas M. ist seit vielen Jahren sexsüchtig. Wie das seine Ehe und auch sein Leben beeinflusst hat, erzählt er <a data-li-document-ref="120031584" href="https://www.heute.at/s/sexsuechtiger-aus-wien-hatte-seit-2018-keinen-sex-mehr-120031584">im persönlichen Gespräch mit <em>"Heute"</em> &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120031512" href="https://www.heute.at/s/albtraum-trip-2-von-7-pools-befuellt-familie-klagt-120031512"></a>
    18.04.2024: Sexsüchtiger aus Wien hatte seit 2018 keinen Sex mehr. Lukas M. ist seit vielen Jahren sexsüchtig. Wie das seine Ehe und auch sein Leben beeinflusst hat, erzählt er im persönlichen Gespräch mit "Heute" >>>
    Pixabay/Heute