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Nach US-Chaos wollen FPÖ-Fans Parlament stürmen

Nach der Gewaltnacht und dem Sturm auf das Capitol in den USA bereiten Wortmeldungen von Österreichern Sorgen. Sie träumen von ähnlichen Szenen.

Rene Findenig
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Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Nationalrat. Offenbar gibt es Drohungen gegen die Demokratie.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Nationalrat. Offenbar gibt es Drohungen gegen die Demokratie.
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

"Machen wir das gleiche" ist von einem Mann, der sich gerne mit FPÖ-Politikern auf seinem Profil zeigt und FPÖ-Logos in seine Profilbilder einbaut, zu lesen –  auf der Seite einer FPÖ-Politikerin aus Sierning (Bezirk Steyr-Land) unter einem Posting zur Gewaltnacht in den USA. Die Politikerin postete ein Video der Ausschreitungen beim US-Capitol und behauptet: "DAS sind bezahlte Gewalttäter ( ANTIFA) aber NIEMALS Trump Anhänger, wie es die europäischen Lügenmediem behaupten!!!!!" (sic).

Offenbar kein Einzelfall, wie die Plattform "FPÖ Fails" mitteilt. Die Macher hinter dem Twitter-Profil geht noch weiter und schreibt von "Mordfantasien gegen die Bundesregierung", die man gerade bei einem FPÖ-Politiker sichern würde. "Hängt sie", "Sprengts die Schweine in die Luft" und "Stürmen wir das Parlament und jagen die Regierung aus unseren Österreich" werden da als Beispiel-Kommentare eingeblendet.

"Der FPÖ Mob will das Parlament stürmen und die Regierung, besonders Sie, Nehammer und Anschober ermorden"

"Der FPÖ Mob will das Parlament stürmen und die Regierung, besonders Sie, Nehammer und Anschober ermorden", warnt "FPÖ Fails" auf Twitter auch direkt Bundeskanzler Sebastian Kurz. Tatsächlich scheinen viele vor allem Rechte von Szenen wie in Washington auch in Österreich zu träumen.

"Wer es unternimmt ..., den #Nationalrat, den Bundesrat, ... mit #Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt zu nötigen oder zu hindern, ihre Befugnisse überhaupt oder in einem bestimmten Sinn auszuüben, ist mit Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren zu bestrafen (§ 250 #StGB)", weist in der Twitter-Diskussion übrigens der Wiener Rechtsanwalt Armin Bammer hin. 

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    Im Capitol in Washington spielten sich am Mittwoch verstörende Szene ab, die man bisher höchstens aus Hollywood-Filmen kannte.
    Im Capitol in Washington spielten sich am Mittwoch verstörende Szene ab, die man bisher höchstens aus Hollywood-Filmen kannte.
    Reuters/AFP