Einmal mehr erhebt die FPÖ schwere Vorwürfe gegen das Wiener Bildungssystem. Im Rahmen einer Pressekonferenz bezeichnet der nicht amtsführende Stadtrat Dominik Nepp Bildung als ein "zentrales Thema, das die Zukunft unserer Kinder maßgeblich betrifft" und sprach von "verheerenden Zuständen" im Wiener Bildungsbereich.
Nepp kritisierte insbesondere den Personalmangel in Kindergärten und Schulen. "Hunderte Pädagogen fehlen in den Kindergärten", stellte er fest und erklärte, dass viele Kinder dem Unterricht nicht folgen könnten, weil ihnen die nötigen Deutschkenntnisse fehlen. Dies sei laut Nepp ein "Versäumnis" der Wiener Stadtregierung, allen voran von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos).
Ein zentrales Anliegen der FPÖ ist die Einführung eines "verpflichtenden Wiener Sprachscreenings" für Kinder ab drei Jahren. Nepp erklärte, dass überprüft werden müsse, ob die Kinder ausreichende Deutschkenntnisse besäßen. Falls dies nicht der Fall sei, sollen "verpflichtende Deutschkurse" für Kinder und Eltern eingeführt werden.
Bei einer Weigerung, diese Kurse zu besuchen, fordert die FPÖ Konsequenzen für die Eltern, etwa die Streichung von Sozialleistungen. Nepp erläuterte, dass dieses Modell einer Schulreifeprüfung ähneln solle. Der Antrag dazu werde in der kommenden Gemeinderatssitzung eingebracht. Andernfalls, so Nepp, drohe eine "verlorene Generation", die nicht in der Lage sei, sich in der Gesellschaft zu verständigen.
Maximilian Krauss, Gemeinderat der FPÖ, kritisierte bei der Pressekonferenz das Bildungsressort als "Pleiten-, Pech- und Pannenressort" und sprach von einem dramatischen Lehrermangel sowie von "unterbesetzten Stellen in den Kindergärten". Auch die Einführung von "Containerklassen" sei ein weiteres Symptom für das Scheitern der Bildungspolitik in Wien. Krauss warnte zudem vor zunehmender Gewalt an Schulen und wachsender kultureller Konflikte.
Im Rahmen der Pressekonferenz kündigte die FPÖ zudem einen Misstrauensantrag gegen Vizebürgermeister Wiederkehr an, der in der kommenden Gemeinderatssitzung eingebracht werden soll.