Wien

FPÖ fürchtet Krawallnacht und Menschenjagd in Wien

Eine Veranstaltung versetzt die Wiener FPÖ in höchste Aufregung: Sie bringt Anzeige gegen eine Gedenkveranstaltung zur Auschwitz-Befreiung ein.

Rene Findenig
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Die Wiener Polizei bei einer nächtlichen Kontrolle. Die FPÖ sieht eine Chaosnacht auf Wien zukommen.
Die Wiener Polizei bei einer nächtlichen Kontrolle. Die FPÖ sieht eine Chaosnacht auf Wien zukommen.
JFK / EXPA / picturedesk.com

Bevorstehende Menschenjagden auf Verbindungsstudenten, bewaffnetes Auflauern und Gruppenattacken sieht Gemeinderats- und Landtagsabgeordneter Udo Guggenbichler kommen, und zwar schon diesen Mittwoch. Er hat deswegen Anzeige bei der Polizei eingebracht, denn der "terroristisch-anmutende" Verein hinter einer Veranstaltung sei alleine in Wien in den vergangenen Jahren für Brandstiftungen, Überfälle, die Zerstörung der Wiener Innenstadt, Attacken auf Polizisten bis zum vermeintlichen Mordversuch verantwortlich".

Bei der offenbar brandgefährlichen Veranstaltung handelt es sich jedoch laut den Verantwortlichen um ein Gedenken zur Auschwitz-Befreiung. Im Rahmen eines "Budenbummels" werden man "den Antisemitismus der deutsch-völkischen Verbindungen thematisieren", heißt es von der Veranstaltern, darunter zahlreiche antifaschistische Organisationen. Man wolle dabei nicht nur gegen die Burschenschaften, sondern auch gegen die FPÖ "als ihren parlamentarischen Arm protestieren", heißt es weiter. Deutschnationale Burschenschaften würden als "Kaderstätte des hiesigen Rechtsextremismus" gelten und "als Scharnier zwischen der FPÖ im Parlament und dem Neonazismus der Straße" dienen.

Veranstaltung oder Verbrechens-Ankündigung?

Für FPÖ-Guggenbichler läuten allerdings beim Wort "Burschenbummel" oder "Budenbummel" sämtliche Alarmglocken: "Das ist ein in der extremen Szene gängiger Begriff für eine Menschenjagd auf Verbindungsstudenten, denen man bewaffnet auflauert und sie in großer Überzahl überfällt und attackiert", berichtet er in einer Aussendung. Zudem seien in den letzten Monaten mehrmals Verbindungshäuser beschmiert und Sachbeschädigungen verursacht worden. Deswegen habe er Anzeige bei der Polizei erstattet.

Guggenbichler geht aber noch weiter und sagt, dass mit der Veranstaltung "derartige Verbrechen mittlerweile ganz offen im Internet angekündigt werden". Die Antifa fühle sich dabei "angesichts einer Grünen Regierungsbeteiligung geschützt". Als Beleg für die Verbrechen liefert der FPÖ-Mann ein Beispiel, für das er lange zurückgehen muss: "Im Jahr 2012 fand die Polizei im Zuge einer "Demonstration" einen Sprengsatz (!) bei einem Linksextremisten, welcher am 27.01.2012 sichergestellt wurde." Er fordert deswegen ein hartes Eingreifen von Innenminister Karl Nehammer (ÖVP).

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