Alle Umfragen hatten die FPÖ und Spitzenkandidat Harald Vilimsky in den vergangenen Wochen auf Platz eins gesehen – und die Freiheitlichen konnten diesen Start-Ziel-Sieg tatsächlich einfahren:
Schon einige Zeit vor der ersten Trendprognose um 17 Uhr hatten sich im Weinlokal Vino Wien zahlreiche Anhänger der Freiheitlichen versammelt. Auch schon zeitig vor Ort: der dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer.
Als der ORF nach der Trendprognose zur blauen Wahlfeier schaltet, ist der Jubel riesengroß. Vilimsky ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht vor Ort, Parteigeneral Schnedlitz übernimmt das erste Statement.
Man sei "voller Demut und dankbar" für das Ergebnis, sagt der. "Die Österreicher haben Mut bewiesen und Optimismus zum Ausdruck gebracht." Jetzt wolle man das Vertrauen weiter ausbauen. "Das große Match wird erst kommen."
Parteichef Kickl meldete sich zunächst per Aussendung: Dieses "historische Ergebnis" sei "nur im Schulterschluss mit der Bevölkerung möglich" gewesen. "Die Österreicher haben Geschichte geschrieben."
Um 20.15 Uhr trifft Kickl unter frenetischem Applaus seiner Fans bei der FPÖ-Wahlparty ein. "Unglaublich froh, glücklich, zufrieden und auch ein wenig gerührt", sagt er. Mit dem Ergebnis sei eine "neue Ära" eingeläutet worden. Und er kündigt an: "Die nächste Stufe heißt Bundeskanzleramt."
In der ZiB2 sagte Vilimsky, aufgrund des verfehlten Wahlziels von 30 % "kullert eine kleine Träne hinunter". Dem Vorwurf des rabiaten Auftretens konterte er, dass die Polit-Gegner ihm gegenüber "Brutalrhetorik" anwenden würden. Seine Kampagne sei "eher besonnen" gewesen.
In den nächsten fünf Jahren wolle er Kompetenzen nach Österreich zurückholen. Gelinge das nicht, "bin ich gescheitert".
Am Montag wird die FPÖ die Feierlichkeiten verdauen. Sie macht nach Wahlsonntagen traditionell "blau".