Wien

FPÖ ruft zu Protest gegen das Asylheim Erdbergstraße

Nach der chaotischen Übersiedelung aller Asylwerber wegen vereinzelten Corona-Infektionen aus dem Asylwerberheim in der Wiener Erdbergstraße in das Notquartier Messe Wien sowie weitere Unterkünfte ruft die FPÖ zum Protest gegen das Heim auf.

Rene Findenig
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    <a href="https://www.heute.at/s/15-corona-kranke-in-wiener-fluchtlingsheim-41952507">Wie berichtet</a>, bestätigte die Stadt Wien erst 15 Corona-Erkrankungen im "Haus Erdberg". Mittlerweile ist diese Zahl nun auf insgesamt 26 gestiegen: neben 22 Asylwerbern sind auch vier Betreuer erkrankt.
    Wie berichtet, bestätigte die Stadt Wien erst 15 Corona-Erkrankungen im "Haus Erdberg". Mittlerweile ist diese Zahl nun auf insgesamt 26 gestiegen: neben 22 Asylwerbern sind auch vier Betreuer erkrankt.
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    Am Donnerstag um 10 Uhr will die FPÖ Wien eine Protestaktion vor dem Heim in Wien-Landstraße durchführen. "Nein zum Problemheim" heißt es von den Freiheitlichen, "fünf Jahre permanente Polizei- und Feuerwehreinsätze sind genug". Die FPÖ erdberg fordert bei ihrer Aktion mit FPÖ-Erdberg-Chef Werner Grebner die endgültige Schließung des Heims statt einer möglichen neuerlichen Inbetriebnahme.

    "Schon mit der erstmaligen Inbetriebnahme kam das Asylantenheim in der Erdbergstraße durch Schlägereien seiner Insassen, die von der WEGA beendet werden mussten und bei denen einem Flüchtlingsbetreuer die Nase gebrochen wurde, sowie einem Raubüberfall eines dort Untergebrachten, in die Schlagzeilen. Zahlreiche Beschwerden aus der Umgebung gingen bei der FPÖ ein", so Grebner.

    Chaos und Schweinefleisch

    Besonders in den jüngsten Tagen geriet das Heim in die Schlagzeilen. Wie berichtet, bestätigte die Stadt Wien erst 15 Corona-Erkrankungen im "Haus Erdberg". Mittlerweile ist diese Zahl nun auf insgesamt 26 gestiegen: neben 22 Asylwerbern sind auch vier Betreuer erkrankt. Statt die Erkrankten zu isolieren, wurden alle Bewohner aus dem Heim evakuiert. Infizierte und Verdachtsfälle kamen in die Messe Wien, Familien und Gruppen in andere Unterküfte wie ehemalige Krankenhäuser.

    Dabei soll es zu Tumulten und Fluchtversuchen und Polizeieinsätzen gekommen sein, weil offenbar auch Dolmetscher fehlten, um den Bewohnern die Situation zu erklären. Auch in der Messe Wien kam es zu einer Panne: Den teilweise muslimischen Asylwerbern wurde mitten im Fastenmonat Ramadan Schweinefleisch zum Essen vorgesetzt. Das Asylwerberheim selbst wurde indes unter Quarantäne gestellt und später vier Stunden lang desinifziert.l

    "Heim hat dort nichts verloren"

    Am 16. Mai endet nun die Quarantäne für die betroffenen Asylwerber und Betreuer - und alle sollen wieder ins Heim Erdberg ziehen. Gegen diese Wiederinbetriebnahme will die FPÖ nun protestieren. Übrigens unter leicht abgeänderten Titel. Heißt es am Mittwoch "Nein zum Problemheim", lautete das Motto des FPÖ-Protests bei der Öffnung des Heims im Jahr 2015 noch "Nein zum Asylantenheim".

    "Wir hatten damals damit Recht, dass das Asylantenheim dort nichts verloren hat, und wir haben heute immer noch Recht damit! Es ist höchst an der Zeit, dass dies die Regierenden in Wien und im Bund ebenfalls einsehen!", so Grebner von der FPÖ Erdberg. "Wenn die Probleme vor Ort jahrelang dieselben bleiben, obwohl Betreuungsvereine ebenso wie die Insassen wechseln, dann ist der Ort bzw. das Haus für diesen Zweck eben völlig ungeeignet."