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Mafiaboss vor seinem Haus hingerichtet

Der Kopf der Gambino-Familie wurde in Staten Island getötet: Mehrere Kugeln trafen Francesco Cali am Mittwochabend.

Heute Redaktion
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Francesco Cali, auch bekannt unter dem Namen Franky Boy, ist im New Yorker Stadtteil Staten Island erschossen worden, wie die "New York Post" schreibt. Cali war der Boss der Gambino-Familie, einer der fünf berüchtigten italo-amerikanischen Mafiafamilien in New York.

Cali soll demnach vor seinem Haus auf Staten Island von sechs oder sieben Kugeln getroffen worden sein. Frau und Kinder des 53-Jährigen sollen währenddessen im Haus gewesen sein, wie die Polizei gegenüber der Zeitung sagte. Der Schütze flüchtete, laut einer Zeugenaussage, nach den Schüssen in einem blauen Pick-up.

Zunahme von Mafiaaktivitäten

Es ist die erste Ermordung eines Mafiabosses seit 1985. Damals wurde Paul Castellano, der wohl mächtigste Mafiaboss der USA und ebenfalls Angehöriger der Gambino-Familie, vor einem Steakhouse in Manhatten hingerichtet. Das Blutbad ging als "Steakhouse Massacre" in die Annalen der Kriminal- und Mafiageschichte ein. Der Auftrag für die Ermordung kam damals aus den eigenen Reihen – von John Gotti, der selbst an die Macht wollte.

Der gebürtige Sizilianer Cali soll im Gegensatz zu Gotti die Öffentlichkeit gemieden haben. "Er war ein Boss der alten Schule", beschreibt eine Polizeiquelle Franky Boy gegenüber der "New York Post".

Ermittler gehen jetzt gemeinsam mit dem FBI der Frage nach, ob es ein Auftragsmord aus den Reihen einer kriminellen Organisation war. In den vergangenen Monaten hat New York eine Zunahme von Mafiaaktivitäten verzeichnet. (dmo)