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Wegen AfD-Post – Sixt prüft rechtliche Schritte

Heute Redaktion
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Das Unternehmen Sixt prüft rechtliche Schritte gegen den Urheber eines Bildes, das für politische Zwecke mit dem Logo des Autovermieters versehen wurde.

Der Autovermieter Sixt möchte wohl gegen den Urheber eines gefälschten Propaganda-Bilds vorgehen. Das Foto kam im Zuge des Angriffs auf AfD-Politiker Frank Magnitz ans Licht. Dieser hatte im Januar 2016 ein Bild geteilt, das Angela Merkel mit blauem Auge im Stil einer Sixt-Werbung zeigt. Darunter die Überschrift: Kein Bock auf Bahnhof?

Im Internet verbreitete sich der Vorwurf, die Prügelattacke wurde durch den Hashtag #NazisRaus geebnet. Auch deshalb tauchte der Merkel-Post von Magnitz wieder auf.

Auf Twitter distanzierte sich der Autovermieter von diesem Post. Er schreibt: "Bei diesem Motiv handelt es sich um eine Fälschung, es wurde von Sixt weder entworfen noch autorisiert." Das Unternehmen schreibt weiter: "Wir distanzieren uns auf das Schärfste von dem Zusammenhang, der dadurch hergestellt wird, und verurteilen jede Form von Gewalt. Wir prüfen derzeit rechtliche Schritte."

Der Staatsschutz ermittelt

AfD-Politiker Magnitz war am frühen Montagabend in Bremen von drei Unbekannten auf einer Straße attackiert und verletzt worden. Den Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft zufolge näherten sie sich dem 66-Jährigen von hinten, einer schlug ihn nieder. Magnitz fiel hin und erlitt eine blutende Verletzung am Kopf. Die Beamten gehen von einer politisch motivierten Tat aus, der Staatsschutz ermittelt.

Kein Schlag mit einem Gegenstand

Nach einer Auswertung von Videoaufzeichnungen relativierten die Ermittler damit zugleich Schilderungen, die die Bremer AfD zu der Attacke verbreitet hatte. Diese sprach von einem "Mordanschlag" und teilte mit, Magnitz sei mit einem Kantholz niedergeschlagen sowie am Boden liegend weiter mit Kopftritten traktiert worden. Demnach hörten die Täter erst damit auf, als ein Handwerker eingriff.

Nach Angaben von Polizei und Staatsanwalt gab es nach derzeitigem Ermittlungsstand hingegen keinen Schlag mit einen Gegenstand. Die Angreifer flüchteten außerdem nach dem Schlag und dem Sturz. Zwei Handwerker, die in der Nähe ihr Auto beluden, wurden auf den am Boden liegenden Magnitz aufmerksam und riefen den Rettungsdienst. (fss/afp)