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Frankreich-Wahl: 19 Fakten, die Sie jetzt kennen sol...

Frankreich wählt: Wer antritt (11), wofür die Kandidaten stehen (einer will den Mars besiedeln), wer siegt: 10 Minuten und Sie können mitreden.

Heute Redaktion
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Richtungswahl, Europa am Scheideweg, Tag der Entscheidung: Viel strapazierte Worte, diesmal wohl keine Übertreibung. Am Sonntag wählt Frankreich. Die sechsgrößte Volkswirtschaft der Welt (und zweitgrößte nach Deutschland in Europa), das größte Land der EU (668.763 Quadratkilometer), fast 67 Millionen Einwohner (Platz 2 in der EU nach Deutschland).

Ticken die Uhren hier bald anders? Übernimmt mit Marine Le Pen die extreme Rechte das Land und zerbröselt dann die EU? Verhilft ihr der Terror-Anschlag in Paris vom Donnerstag zum Wahlsieg? Oder packt es doch ein geschmeidiger, ehemaliger Linker – ein Typ wie Österreichs Kanzler Christian Kern (SPÖ)? Hier geht es zu den letzten Umfragen zur Wahl

Das "Heute"-Dossier zur Frankreich-Wahl: Das ist jetzt wichtig.

Was wird überhaupt gewählt?

Der Staatspräsident für 5 Jahre.

Wann ist die Wahl?

Am Sonntag, 23. April findet der erste Wahlgang statt, am 7. Mai die Stichwahl (wenn kein Kandidat eine absolute Mehrheit erhält).

Wie viele Kandidaten kommen in die Stichwahl?

Nur zwei (seit 1965 gab es immer eine Stichwahl).

Wie viele Kandidaten treten zur ersten Wahl an:

11

Wie viele haben Chancen auf die Stichwahl?

Bestenfalls 5, realistisch nur 4

Wie viele Unterstützer waren fürs Antreten nötig?

500 Unterschriften.

Warum ist die Wahl wichtig?

Weil Marine Le Pen gewinnen könnte. Sie will raus aus der EU. Das wäre wohl das Ende der Europäischen Gemeinschaft.

Wer darf wählen?

Jeder französische Staatsbürger, der das 18. Lebensjahr vollendet hat.

Wie viele sind das?

Rund 45 Millionen.

Wann gibt es ein Ergebnis?

Die Wahllokale haben bis 20 Uhr offen. Die ersten Prognosen gibt es knapp danach.

Gibt es viele Briefwähler?

Nein. Wer wählen will, muss persönlich im Wahllokal erscheinen.

Wer regiert im Moment in Frankreich?

Seit dem 15. Mai 2012 François Hollande von der Sozialistischen Partei (PS). Als erster Präsident in der 5. Republik verzichtete er auf eine Wiederkandidatur.

Was sagen die letzten Umfragen?

Emmanuel Macron und Marine Le Pen liegen vorn. So stehen die Umfragen

Wofür stehen die Top 5?

- Emmanuel Macron: Unabhängig, früher Sozialist. Will Parlament verkleinern. Seine Ehefrau ist 24 Jahre älter als er.

- Marine Le Pen: Extreme Rechte, will raus aus EU ("Frexit"), Euro und Schengenraum.

- François Fillon: Bürgerlicher Rechter, will 500.000 Beamte entlassen.

- Benoît Hamon: Gemäßigter Linker, will bedingungsloses Grundeinkommen von 750 Euro.

- Jean-Luc Mélenchon: Radikaler Linker, Rente mit 60, drei Millionen Jobs durch Öko-Wende.

Was bedeutet das?

Eine extreme Rechte und ein Bürgerlicher treten gegen drei Linke an.

Was fällt auf?

Nach einem Streit 2016 gibt es keinen "grünen" Kandidaten.

Was noch auffällt?

5 der 11 Kandidaten wollen raus aus EU und Euro.

Wer sind die rechtlichen 6 Kandidaten?

- Nathalie Arthaud: Lohn- und Rentenerhöhung

- François Asselineau: Anti-EU

- Jacques Cheminade: Besiedelung von Mond und Mars

- Nicolas Dupont-Aignan: Einwanderungs-Stopp

- Jean Lassalle: Mehr Macht den Kommunen

- Philippe Poutou: Verbot von Entlassungen

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Welche Rolle spielen potentielle First Ladys im Wahlkampf?

Eine große. Brigitte Trogneux,, Ehefrau von Emmanuel Macron, ist 24 Jahre älter als er, war seine Französischlehrerin. Penelope Fillon kassierte 600.000 Euro als parlamentarische Assistentin ihres Mannes, sie wusste nicht wofür.

War da nicht auch was mit Marine Le Pen?

Ja, sie kassierte illegal 300.000 Euro von der EU, um eine Assistentin zu bezahlen und weigert sich das Geld zurückzuzahlen.