"Kriege gehören ins Museum." Ein gutes Motto, fand das Heeresgeschichtliche Museum (HGM) und erinnert an das 100. Jubiläum mit der aufwendig neugestalteten Dauerausstellung "Der Erste Weltkrieg". Highlights: Die Uniform, in der Franz Ferdinand erschossen wurde, Original-Aufbauten und -Waffen, aber auch Kuriositäten wie Armprothesen und Co.
"Kriege gehören ins Museum." Ein gutes Motto, fand das Heeresgeschichtliche Museum (HGM) und erinnert an das 100. Jubiläum mit der aufwendig neugestalteten Dauerausstellung "Der Erste Weltkrieg". Highlights: Die Uniform, in der Franz Ferdinand erschossen wurde, Original-Aufbauten und -Waffen, aber auch Kuriositäten wie Armprothesen und Co.
Auch Österreichs Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) eilte am Freitag ins Heeresgeschichtliche Museum, immerhin ist am Samstag der 100. Jahrestag des Sarajevo-Attentats.
"Die neue Ausstellung ist sehr imposant und modern geworden", bewundert Klug die Exponate. 3,9 Mio. Euro (die zu drei Viertel vom Museum selbst getragen werden) hat das größte Umbauprojekts des Museums der vergangenen Jahrzehnte gekostet. Eineinhalb Jahre hat der Umbau der Räumlichkeiten gedauert. Für die neue Ausstellung wurde sogar das Raumniveau gesenkt und eine Zwischendecke eingezogen. So konnten 1.000 Quadratmeter gewonnen werden.
Die Ausstellungs-Highlights zum Attentat
2.000 Objekte sind zu sehen, darunter natürlich die bekanntesten Ausstellungsstücke des Hauses: das offene Graef & Stift-Automobil des Grafen Harrach, in dem Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 in Sarajevo angeschossen wurde, seine blutbefleckte Uniform und die Chaiselongue, auf der er den Verletzungen erlag, sowie eine Attentatswaffe.
Vom Doppeldecker bis zur Bogenschleuder für Handgranaten
Die neue Dauerausstellung soll zumindest zehn bis 15 Jahre bestehen bleiben. In 35 Vitrinen sind vorwiegend Waffen, Uniformen und Ausrüstungsgegenstände zu sehen. Eine 81 Tonnen schwere 38-Zentimeter-Belagerungshaubitze, eine durch einen Treffer beschädigte Panzerkuppel aus der schwer umkämpften Festung Przemysl, ein Albatros-Doppeldecker, Granaten ungeheuren Kalibers, aber auch kurios anmutende Prototypen wie eine Bogenschleuder für Handgranaten dominieren die Säle. Der militärische Aspekt dominiert die neue Ausstellung, in der auch einige Filmdokumente integriert sind und das bedeutendste Kunstwerk des Hauses, das Gemälde "Den Namenlosen 1914" von Albin Egger-Lienz, einen Ehrenplatz bekommen hat.
Nicht nur Waffen zu sehen
Die Schau beschäftigt sich nicht nur mit den Ereignissen an den Fronten, sondern auch mit bisher museal kaum berücksichtigten Themen wie Frauen im Krieg, Kriegsgefangenen, Militärjustiz, Freiwilligenheere, Heimkehr und Invalidität.
Am Samstag, dem Todestag Franz Ferdinands, wird die Ausstellung offiziell eröffnet. Musikalisch begleitet wird die Eröffnung von der Gardemusik.
"Der Erste Weltkrieg"
Neue Dauerausstellung im Heeresgeschichtlichen Museum
Arsenal, Objekt 18, 1030 Wien
Eröffnung: Samstag, 28. Juni, 18.30 Uhr
Geöffnet ab 29. Juni, täglich 9-17 Uhr
Und sollte Ihnen der Sinn so gar nicht nach Krieg stehen, läuft bis 5. Oktober die Ausstellung mit irren Schuhen im Kunst Haus Wien.