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Französische Staatssekretärin posiert für den Playboy

Während in Frankreich die Proteste gegen die Rentenreform andauern, ließ sich Marlene Schiappa für den "Playboy" ablichten.

Die französische Staatssekretärin Marlene Schiappa ließ sich für den Playboy ablichten.
Die französische Staatssekretärin Marlene Schiappa ließ sich für den Playboy ablichten.
IMAGO/PanoramiC

Es ist ein besonderes Bild, das die Titelseite der April-/Juni-2023-Ausgabe vom "Playboy"-Magazin ziert. Darauf abgebildet ist die französische Staatssekretärin Marlene Schiappa in einem knappen weißen Kleid. Im Magazin ist ein zwölf Seiten umfassendes Interview mit ihr über Frauen- und LGBT-Rechte zu finden.

Die 40-Jährige setzt sich laut CNN bereits seit längerer Zeit für die Rechte der Frau ein und wurde 2017 zur ersten Ministerin für die Gleichstellung der Geschlechter des Landes ernannt. In dieser Funktion habe sie erfolgreich ein neues Gesetz gegen sexuelle Belästigung vorangetrieben. Das Gesetz ermögliche es, dass Strafen gegen Männer an Ort und Stelle verhängt werden könnten, wenn sie Frauen belästigen, verfolgen oder gegen sie "Catcalling" betreiben würden.

"Wir befinden uns mitten in einer sozialen Krise"

Der prominente Auftritt der Politikerin im Playboy wurde von politischen Kollegen stark kritisiert, darunter von der französischen Premierministerin Elisabeth Borne. Die 61-Jährige sagte gegenüber BFMTV dazu, dass ihr Auftritt "nicht angemessen ist, besonders in dieser Zeit". Frankreich befindet sich derzeit in einer politischen und sozialen Krise, die dadurch ausgelöst wurde, dass der französische Präsident Emmanuel Macron eine umstrittene Rentenreform gegen den Widerstand einer breiten Öffentlichkeit durchsetzen will.

"Wir befinden uns mitten in einer sozialen Krise, es gibt die Frage der Polizeiarbeit, es gibt Menschen zwischen Leben und Tod, und ich habe den Eindruck, hinter einer Nebelwand zu stehen", sagte Sandrine Rousseau, Politikerin der Grünen und Frauenrechtlerin, am Freitag gegenüber BFMTV.

Der französische Politiker Jean Luc Mélenchon, der bei den Präsidentschaftswahlen 2022 den dritten Platz belegte, kritisierte sowohl den Auftritt von Schiappa als auch die Entscheidung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, dem Kindermagazin "Pif Gadget" diese Woche ein Interview zu geben.

"In einem Land, in dem sich der Präsident in Pif und seine Ministerin im Playboy äußert, wäre das Problem die Opposition. Frankreich gerät aus den Fugen", twitterte Mélenchon am Samstag.

Marlene Schiappas Antwort an ihre Kritiker

Schiappa antwortete am Samstag in einem Tweet auf ihre Kritiker und sagte: "Das Recht der Frauen zu verteidigen, die Kontrolle über ihren Körper zu haben, das gibt es überall und immer. In Frankreich sind die Frauen frei. Bei allem Respekt für die Verleumder und Heuchler."

Der französische Innenminister Gérald Darmanin nahm Schiappa in einem Interview mit dem französischen Nachrichtensender CNews am Sonntag in Schutz und nannte sie eine "Frau mit Charakter". "Marlene Schiappa ist eine mutige Politikerin, die ihren eigenen Charakter und ihren eigenen Stil hat, der nicht meiner ist, den ich aber respektiere", sagte er.

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