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Franzosen mauern Flüchtlingsheim zu

Um eine Asylunterkunft in Tarbes zu verhindern, haben Dorfbewohner eine 18 Meter lange und 1,80 Meter hohe Mauer vor die Zufahrt des Geländes gebaut.

Heute Redaktion
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Dorfbewohner mauern Zufahrt zu Flüchtlingsunterkunft zu. Credit: Twitter.
Dorfbewohner mauern Zufahrt zu Flüchtlingsunterkunft zu. Credit: Twitter.
Bild: Screenshot Twitter

Mit bloßen Händen gegen Flüchtlinge: In Tarbes (Südfrankreich) wird derzeit ein Hotel in eine Asylunterkunft für 85 Migranten umgewandelt – das passt aber den Dorfbewohnern überhaupt nicht.

Weil sie zum geplanten Projekt nicht befragt wurden, mauerten sie jetzt eigenhändig die Zufahrt zum Gebäude zu, ums so das Flüchtlingsheim zu verhindern. Montagmorgen wurde eine 18 Meter lange und 1,80 Meter hohe Mauer an der Zufahrt des Geländes errichtet, teilten die Organisatoren der Protestaktion („Collectif Semeac") mit. Ihre Begründung: „Man muss auch an die Bürger denken"

Grundsätzlich sei man nicht gegen die Aufnahme von Flüchtlingen: „Man muss etwas für diese Menschen in Schwierigkeiten tun". Aber man müsse auch an die Bürger denken, so Laurent Teixeira vom "Collectif Semeac.

Die Anrainer seien nämlich nicht zu dem Projekt befragt worden und fühlten sich daher von den Behörden übergangen. Weiterer Kritikpunkt: Man sei auch auf die Ankunft der Flüchtlinge nicht ausreichend vorbereitet.

Landesweit wurden 62 Billighotels für Asylwerber gekauft

Weil man nicht genügen Unterkünfte für Flüchtlinge in Frankreich hat, hat die Regierung landesweit unter anderem 62 Billighotels des Konzerns AccorHotels gekauft. Diese sollen schließlich in Flüchtlingsheime umgewandelt werden. In der Vergangenheit kam es in Frankreich schon öfter zu Protesten gegen Flüchtlingsheime. (isa)